Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678257
Posterbegehung (P20) – Sektion Thoraxchirurgie
Posterbegehung der Sektion Thoraxchirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zwei Fälle einer Videoassitierten Thymektomie bei Thymom (Masaoka I/WHO Typ A)

K Wetzer
1   Seenlandklinikum, Klinik für Pneumologie
,
J Müller
2   Lausitzer Seenlandklinikum, Klinik für Viszeral-, Thorax-, Gefäß- und Kinderchirurgie
,
F Dietrich
3   Lausitzer Seenlandklinikum, Institut für Pathologie
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Publication History

Publication Date:
19 February 2019 (online)

 

Mediastinale Raumforderungen lassen sich nicht immer vorher histologisch sichern. Wir berichten über zwei Fälle, die mittels Videoassistierter Thymektomie (VAT) operiert wurden und in beiden Fällen konnte ein gutartiges Thymom, Klassifikation Masaoka I u. WHO Typ A diagnostiziert werden.

Im Fall 1 handelt es sich um eine 57 -jährige Patientin, bei der als Zufallsbefund nach einem Sturz eine ventrale mediastinale Raumforderung diagnostiziert wurde. Bei dieser Patientin konnten wir die Ätiologie zum Teil mittels transthorakaler sonografischer Punktion sichern. Die Histologie ergab lymphatisches Gewebe als Anteile eines Thymoms (am ehesten B1-Thymom). Anschließend erfolgte die VAT von insgesamt 2 Löchern li. thoracal wobei im 5. ICR dieser als Minithorakotomie ausgeführt wird und der Tumor konnte im Gesunden entfernt werden. Beim endgültigen Befund handelt es sich um ein Thymom, Klassifikation Masaoka I u. WHO Typ A.

Im Fall 2 handelt es sich um eine 76 – jährige Patientin, bei der auch als Zufallsbefund eine mediastinale Raumforderung vorlag. Hier war eine Histologiegewinnung technisch vorher nicht möglich, kein Kontakt zur Brustwand und die Nähe von großen Gefäßen. Es erfolgte eine VAT.

Die chirurgischen Zugangswege der Thymektomie sind vorwiegend der transzervicale Zugang oder die mediane Sternotomie. Die Diskussion nach dem optimalen Zugang stellt sich bei Erkrankungen des Thymus immer wieder. Die Exzision des Thymusgewebes durch videoassistierte Thymektomie (VAT) dagegen ist weitere und schonendere Methode und sie führt zu einer schnelleren Erholung der Patienten. Zusätzlich bietet diese eine exzellente intraoperative Übersicht und somit mehr operative Sicherheit. In beiden Fällen konnte eine vollständige Entfernung des erkrankten Gewebes erreicht werden. Der Fall 1 demonstriert sehr gut, dass trotz praeoperativer Histologie die endgültige Diagnose nicht möglich ist, da die Thymome nach Masaoka und nach der WHO klassifiziert werden und dieses nur am OP Präparat möglich ist, da sich danach das weitere therapeutische Vorgehen ergibt.