Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79(02): 208
DOI: 10.1055/s-0039-1678368
Kurzvorträge 2: Psychosomatische Geburtshilfe, Trauma – Migration – Intervention
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prädiktoren der geburtsbezogenen posttraumatischen Belastungsstörung bei Müttern und Vätern

V Kress
1   Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik, Universitätsklinikum Dresden
,
M Kopp
1   Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik, Universitätsklinikum Dresden
,
K Weidner
1   Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik, Universitätsklinikum Dresden
,
S Garthus-Niegel
1   Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik, Universitätsklinikum Dresden
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Publication History

Publication Date:
18 February 2019 (online)

 

Einleitung Bis zu 30% der Mütter erleben die Geburt ihres Kindes als traumatisch, während 3 – 4% die Kriterien einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) erfüllen. Frühere Studien fanden arbeits- und gesundheitsbezogene Prädiktoren, jedoch mangelt es an reliablen Daten für Mütter und vor allem für Väter, die in bisherigen Analysen oftmals vernachlässigt wurden.

Methoden Im Rahmen der prospektiven Kohortenstudie DREAM (DResdner Studie zu Elternschaft, Arbeit und Mentaler Gesundheit) beantworteten werdende Mütter und Väter Fragen zur psychischen Gesundheit und zu Arbeitsfaktoren während der Schwangerschaft. Acht Wochen postpartal wurde die Impact of Event Scale – Revised (IES-R) verwendet, um Symptome der geburtsbezogenen PTBS zu erfassen.

Erste Ergebnisse Vorläufige deskriptive Analysen zeigten, dass Mütter (N = 534, M = 14,96, SD=11,41) acht Wochen nach der Geburt ihres Kindes mehr Symptome der geburtsbezogenen PTBS aufwiesen als Väter (N = 368, M = 10,66, SD=8,5). 8,4% der Mütter und 2,7% der Väter erfüllten den klinischen Cut-off von 33 (mit einem Gesamtwert von 0 bis 88).

Schlussfolgerungen Symptome der geburtsbezogenen PTBS konnten bei einer beachtlichen Anzahl Mütter und Väter nachgewiesen werden. Auf der Tagung werden vertiefte Ergebnisse zu Prädiktoren dieser Symptome vorgestellt. Ziel ist es, in späteren Analysen die Auswirkungen der PTBS auf die Eltern-Kind-Bindung unter Berücksichtigung möglicher konfundierender Variablen zu untersuchen. Diese Analysen werden ein besseres Verständnis für Einflussfaktoren der geburtsbezogenen PTBS nicht nur bei der Mutter, sondern auch beim Vater, sowie deren Auswirkungen auf die Bindung und Gesundheit der Familie ermöglichen.