Nuklearmedizin 2019; 58(02): 187
DOI: 10.1055/s-0039-1683720
Poster
PET: Onkologie - FDG
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Quantifizierung von pulmonalen 18F-FDG-PET/CT-Untersuchungen: Vergleich von Standard Uptake Ratio (SUR) und Patlak (Ki)

A Braune
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Dresden
,
T Bluth
2   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Dresden
,
T Kiss
2   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Dresden
,
F Hofheinz
3   Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Institute of Radiopharmaceutical Cancer Research, Dresden
,
M Gama de Abreu
2   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Dresden
,
J Kotzerke
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Dresden
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Ziel/Aim:

Dynamische PET/CT Scans gefolgt von Patlak Modellierung der 18F-FDG-Aufnahmerate (Ki) ist eine etablierte Methode zur Quantifizierung der Lungenentzündung im tierexp. Modell des akuten Lungenversagens (ARDS), erfordert aber zeitintensive Aufnahmen und erlaubt nur ein begrenztes cranio-caudales FoV. Dyn. PET/CT Scans von Patienten mit Lebermetastasen zeigten gute Korrelationen zwischen Ki und Standard Uptake Ratio (SUR = ROI-SUV/Blut-SUV) [1]. Wir analysierten in einem tierexp. ARDS-Modell, ob stat. PET/CT Messungen und SUR-Analysen alternativ zu dyn. PET/CT und Ki für die Quantifizierung der pulmonalen Inflammation genutzt werden können.

Methodik/Methods:

In 14 Schweinen erfolgten nach Induktion eines schweren ARDS sowie nach 24h Beatmung dyn. 18F-FDG-PET/CT Scans und Patlak Ki-Analysen. Anschließende stat. PET/CT Scans (77 – 81 min p.i.) wurden für die Bestimmung von mittleren, zeitkorrigierten SUR-Werte genutzt. SUR- und Ki-Werte wurden für 5 ventro-dorsale ROIs mittels linearer Regression verglichen (Variationskoeffizient, r2). Anhand von Blutproben wurde die Variabilität der arteriellen Inputfunktion (AIF) zwischen Tieren und Messzeitpunkten verglichen.

Ergebnisse/Results:

SUR- und Ki-Werte korrelierten vor und nach 24h Beatmung (r2 = 0.84 bzw. 0.97). Der zeitliche Verlauf der AIF war zwischen Tieren und Aufnahmezeitpunkten vergleichbar und konnte mittels einer inversen Potenzfunktion beschrieben werden (r2 = 0.99). Die Patlak-Zeit war Zeit-, aber nicht AIF-abhängig, und wies eine geringe Variabilität auf (t = 70 min: 153.6 ± 13.3 min).

Schlussfolgerungen/Conclusions:

Für die Quantifizierung der pulmonalen Inflammation in exp. Studien der Anästhesie können stat. PET/CT Scans und SUR-Analysen alternativ zu dyn. 18F-FDG-PET/CT und Patlak genutzt werden. Dies ermöglicht eine schnellere Datenakquisition, die Erfassung der gesamten Lunge und eine Reduktion der erforderlichen Blutproben. Grundlage der guten Ki-SUR Korrelation bildete die geringe Variabilität des AIF.

Literatur/References:

[1] van den Hoff et al., EJNMMI Research 2013.