Dosimetrie bei erwachsenen Patienten mit spinaler Muskelatrophie unter Therapie mit Nusinersen bei CT-gesteuerter Therapie sowie unter Durchleuchtung, in Abhängigkeit von klinischen und anatomischen Faktoren

Einleitung:

Die spinale Muskelatrophie (SMA) ist eine Erkrankung, die durch Degeneration der alpha-Motoneurone zu einer progredienten proximal betonten Muskelatrophie führt. Nusinersen (Spinraza) hat sich in der Behandlung der SMA als wirksam erwiesen. Da die Therapie mittels intrathekaler Injektionen erfolgt, muss eine erfolgreiche Therapie bei Patienten mit ausgeprägter Skoliose und Spondylodese mittels graphisch kontrollierter Lumbalpunktionen durchgeführt werden. Die absolute Strahlenbelastung sowie beeinflussende Faktoren sollen quantifiziert werden.

Material/Methode:

Mittels Software-basierter Erhebung (Radimetrix) wurde die Strahlendosis bei computertomographisch gesteuerten Punktionen sowie unter Durchleuchtung analysiert.

Ergebnisse:

Die mittlere effektive Dosis für CT-gesteuerte Punktionen war 2,59 mSv pro Injektion. Injektionen unter Durchleuchtung zeigten ein mittleres Dosisflächenprodukt von 200,48µGym2. Im zeitlichen Verlauf war eine Abnahme der mittleren effektiven Dosis und des Dosisflächenproduktes zu verzeichnen. Die Patienten-individuelle Vorerfahrung über den optimalen Injektionsweg ist ein anzunehmender Faktor. Patienten mit Spondylodese waren einer größeren Strahlenbelastung ausgesetzt.

Diskussion:

Es zeigt sich eine regrediente Strahlenbelastung pro Injektion mit steigender Anzahl von Injektionen im Rahmen der CT-gestützten Punktionen und unter Durchleuchtung. Die Aspekte des Strahlenschutzes in der Langzeittherapie bedürfen weiterer Aufmerksamkeit.