Knopfzelleningestion bei einem 3-jährigen Jungen

Knopfzellen machen nur einen kleinen Prozentsatz der ingestierten Fremdkörper aus, können aber gleichwohl zu schweren Schleimhautschäden führen.

Wir berichten über einen 3-jährigen Jungen, welcher unbeobachtet einen Fremdkörper ingestiert hatte und sich mit einer Schluckunfähigkeit, einmaligem Erbrechen und einer ausgeprägten Sialorrhoe in unserer Klinik vorstellte. In der Spiegeluntersuchung zeigte sich ein Speichelsee sowohl im Bereich der Vallecula als auch im Bereich des Sinus piriformis beidseits. In der durchgeführten Ösophgoskopie zeigte sich eine 2 cm durchmessende Knopfzelle, welche vollständig extrahiert werden konnte. Im Bereich der Ösophagusschleimhaut zeigte sich eine 4 – 5 cm lange, semizirkumferentielle Verätzung. Es erfolgten Spülungen des Ösophagus sowie des Magens mit Ringer-Lösung sowie die Einlage einer 12 Ch nasogastralen Ernährungssonde, welche am 7. postinterventionellen Tag entfernt werden konnte. 5-Wochen postinterventionell erfolgte eine Kontrollendoskopie, in der sich weder Schleimhautulzera noch Stenosen zeigten. Insgesamt vergingen 4 Stunden zwischen Trauma und Endbehandlung.

Im Rahmen der Knopfzelleningestion können innerhalb weniger Stunden gravierende Schleimhautschäden mit u.U. tödlich verlaufenden Krankheitsbildern auftreten, so dass eine schnellstmögliche endoskopische Versorgung anzustreben ist.

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Publication Date:
23 April 2019 (online)