Einseitige Nasennebenhöhlenbefunde: retrospektive Auswertung von 790 Fällen in 10 Jahren

Einleitung:

Da bei Vorliegen von einseitigen NNH-Befunden nicht anhand der Bildgebung zwischen benignen und malignen Befunden unterschieden werden kann, wird i.d.R. eine operative Therapie durchgeführt, um eine maligne Erkrankung auszuschließen. Ziel dieser Studie war es, Befunde, CT-Bilder und Pathologien bei Patienten zu analysieren, die sich einer einseitigen NNH-Operation unterzogen hatten.

Methoden:

Bei 790 Patienten in 10 Jahren wurde wegen eines einseitigen NNH-Befundes klinisch und im CT eine einseitige NNH-Operation durchgeführt. Die Datenerhebung erfolgte anhand der elektronischen Patientenakte und CT-Befunde.

Ergebnisse:

Alle Patienten zeigten eine einseitige Verschattung im CT (43% weiblich, 57% männlich, Ø 47 Jahre). Beide Nasenseiten waren gleich verteilt. 55% (441/790) wiesen endoskopisch Polypen auf. Der überwiegende Anteil der Patienten hatten eine chronische Rhinosinusitis (47%), gefolgt von Antrochonalpolypen 11%, Pilzsinusitiden 11%, mukosale Retentionszysten 9%, invertierte Papillome 7%, Mukozelen 4% und andere gutartige Tumoren 4%. Bösartige Tumore kamen in 8% der Fälle vor (59/790) mit 17 verschiedenen histologischen Entitäten. Die meisten malignen Tumoren wiesen keine Nasenpolypen auf (50/59). Die Patienten waren mit durchschnittlich 68 Jahren signifikant älter und häufiger männlich (2: 1).

Schlussfolgerungen:

Obwohl einseitige NNH-Befunde am ehesten gutartige Histopathologie darstellen, besteht ein Risiko von 8% für einen bösartigen Tumor, insbesondere bei älteren männlichen Patienten ohne Nasenpolypen. Darüber hinaus gibt es eine große Anzahl von benignen und semi-malignen Tumoren, die eine spezifische Therapie erfordern. Daher sollte ein einseitiger NNH-Befund immer histologisch abgeklärt werden.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)