CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S218
DOI: 10.1055/s-0039-1685682
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Chirurgische Assistenzverfahren

Erbium-YAG Laser als effektive Alternative zum CO2-Laser in der Kopf-Hals-Chirurgie?

E Knöller
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Universitätsklinik Ulm, Ulm
,
H Wurm
2   Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik, Ulm
,
K Stock
2   Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik, Ulm
,
TK Hoffmann
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Universitätsklinik Ulm, Ulm
,
P Schuler
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Universitätsklinik Ulm, Ulm
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Der CO2 Laser ist als chirurgisches Standardverfahren im Bereich des Oropharynx- und Larynx etabliert. Nachteilig ist die vergleichsweise große thermische Schädigung des umliegenden Gewebes. Aufgrund der hohen Absorption im Wasser bei 2,94 µm erreicht der Erbium-YAG Laser (Er:YAG) einen effizienten Abtrag bei geringeren thermischen Nebeneffekten. Jedoch ist ein Blitzlampen-gepumpter Er:YAG bei geringer Repetitionsrate ( < 15 Hz) nur bedingt zum Schneiden von Gewebe geeignet. Wir verglichen daher einen diodengepumpten Er:YAG Laser mit dem CO2 Laser der Klinik.

Methoden:

Mit einem CO2 Laser (Acupulse 40 st, Lumenis, continuous wave (cw) Modus) und einem diodengepumpten Er:YAG (DPM40, Pantec Engineering AG, Repetitionsrate 200 Hz, Pulsdauer 154µs) wurden je 3 Schnitte (1,5 cm) an der Schleimhaut von Schweinezungen durchgeführt. Die Schnitte erfolgten bei einer mittleren Leistung von 7,7W mit einer Geschwindigkeit von 2, 5 und 10 mm/s. Anhand von Azan-gefärbten histologischen Präparaten (n = 18) erfolgte die mikroskopische Untersuchung der Schnitttiefe und Koagulationsbreite.

Ergebnisse:

Der Er:YAG Laser schneidet bei gleicher Leistung doppelt so tief wie der CO2-Laser bei einer Geschwindigkeit von 2 mm/s (2240 vs. 1298 µm), 5 mm/s (1124 vs. 551 µm) und 10 mm/s (710 vs. 380 µm). Der Er-YAG-Laser verursacht eine signifikant geringere Koagulationsbreite als der CO2-Laser bei einer Geschwindigkeit von 2 mm/s (96 vs. 234 µm), 5 mm/s (67 vs. 123 µm) und 10 mm/s (31 vs. 91 µm).

Schlussfolgerungen:

Im ex vivo Tierversuch zeigt der Er:YAG-Laser eine höhere Abtragseffizienz bei gleichzeitig geringeren thermischen Schädigungen als der CO2-Laser. In vivo Experimente zur Beurteilung der verbesserten Blutstillung und verringerten Narbenbildung befinden sich in der Vorbereitung.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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