CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S227
DOI: 10.1055/s-0039-1685743
Poster
Hals

Die iatrogene Hypopharynxperforation – eine retrospektive Fallserie

D Wetterauer
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
B Gebhardt
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
VM Hofmann
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die iatrogene Hypopharynxperforation ist eine seltene, aber bei verzögerter Diagnosestellung potentiell letale Komplikation. Sie stellt in Diagnostik und Therapie hohe Ansprüche an klinisch tätige Hals-Nasen-Ohrenärzte. Bei geringen Fallzahlen existiert kein etabliertes Behandlungskonzept. Wir untersuchten in einer Fallserie den klinischen Verlauf und die operative Versorgung und stellten das langfristige Outcome dar.

Material und Methoden:

Wir erhielten durch kombinierte Auswertung der Operations- und Prozedurenschlüssel 5 – 293 und 5 – 294 und des Diagnosecodes J39.2 in unserer SAP-Datenbank, eine Liste von Patienten, welche in der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde der Charité – Universitätsmedizin Berlin behandelt wurden. Eingeschlossen wurden insgesamt 7 Patienten, welche im Zeitraum von 2006 – 2017 operativ versorgt wurden.

Ergebnisse:

In 4 Fällen führte eine HWS-OP, in 2 Fällen eine TEE und in einem Fall eine ERCP zu einer Perforation. Diagnostisch erfolgte eine CT-Hals/Thorax mit Nachweis eines zervikalen Emphysems und anschließender Darstellung der Perforation mittels starrer Panendoskopie. Der Perforationsverschluss erfolgte über eine laterale Zervikotomie mit zweischichtigem Perforationsverschluss. In 3 Fällen erfolgte eine erweiterte Deckung mittels lokaler Muskellappen. Im langfristen Verlauf bestand bei 2 Patienten eine Odynodysphagie, welche mit Bougierungen therapiert wurden.

Schlussfolgerung:

Die laterale Zervikotomie stellt einen sicheren Zugangsweg zum Perforationsverschluss dar und ermöglicht eine suffiziente Drainage. Fortgeschrittene lokale Entzündungsprozesse und die Größe der Verletzungen erschweren einen rein endoluminalen Verschluss. Ein kranial gestielter SCM-Lappen erscheint für hypopharyngeale Perforationen geeignet.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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