CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S37
DOI: 10.1055/s-0039-1685790
Abstracts
Lernen am Fall

Seltene Ursache einer Dysphagie

K van Ackeren
1   Univ. HNO-Klinik Bochum, Bochum
,
E Holtmann
1   Univ. HNO-Klinik Bochum, Bochum
,
JJH Park
1   Univ. HNO-Klinik Bochum, Bochum
,
S Dazert
1   Univ. HNO-Klinik Bochum, Bochum
› Author Affiliations
 

Inflammatorische myofibroblastische Tumore (IMT) stellen eine seltene, von Malignomen schwer abgrenzbare Tumorentität unklarer Ätiologie dar, die sehr selten laryngeal auftreten. In der klinischen Diagnostik besteht häufig anfänglich ein Malignitätsverdacht.

Wir berichten über einen 56-Jährigen Patienten, der sich mit seit 4 Wochen bestehender Dysphagie und Dyspnoe in der Univ. HNO-Klinik Bochum vorstellte.

Endoskopisch zeigte sich eine rundliche, von der linken aryepiglottischen Falte ausgehende Raumforderung. Im CT Hals imponierte eine inhomogen kontrastierte, teils liquide, 32 × 30 mm messende Raumforderung. Die im Rahmen einer Panendoskopie gewonnene Histologie wies einen IMT mit geringer inflammatorischer Komponente nach. Eine komplette chirurgische Entfernung im Sinne einer totalen Laryngektomie wurde vom Patienten abgelehnt, so dass ein Tumordebulking erfolgte. In der monatlichen Laryngoskopie sowie radiologischen Verlaufskontrolle zeigt sich bisher kein Größenprogress. Der Patient gibt einen vollständigen Rückgang der Beschwerden an. In der Literatur werden 36 Fälle von laryngealen IMT beschrieben (25 m, 11 w, durchschnittlich 42,8 Jahre). In 63,89% ist die glottische Ebene betroffen, in 19,44% die Subglottis, in 11,11% die Supraglottis.

IMT können eine diagnostische Herausforderung darstellen. Aufgrund der heteromorphen Histologie kann die Abgrenzung zu malignen mesenchymalen Neoplasien erschwert sein. Angesicht der sehr geringen Inzidenz und der wenigen Fallberichte lässt sich keine sichere Prognose hinsichtlich Rezidivrate oder infiltrativem Wachstum der laryngealen IMT stellen. Benigne Verläufe scheinen jedoch deutlich zu überwiegen. Eine chirurgische Resektion in toto wird als sicherste Therapie beschrieben. Engmaschige klinische Kontrollen sind obligat.



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Publication Date:
12 June 2019 (online)

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