CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S242-S243
DOI: 10.1055/s-0039-1685881
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Onkologie

Thapsigargin (TG) und Trifluoperazin (TFP) unterdrücken das Wachstum und die Metastasierung von Kopf-Hals-Karzinomen in vitro und in vivo

M Linxweiler
1   Universitätsklinikum des Saarlandes; HNO-Klinik, Homburg/S.
,
C Körbel
2   Universität des Saarlandes; Institut für klinisch-experimentelle Chirurgie, Homburg/S.
,
F Bochen
1   Universitätsklinikum des Saarlandes; HNO-Klinik, Homburg/S.
,
MD Menger
2   Universität des Saarlandes; Institut für klinisch-experimentelle Chirurgie, Homburg/S.
,
R Zimmermann
3   Universität des Saarlandes; Institut für medizinische Biochemie und Molekularbiologie, Homburg/S.
,
M Greiner
3   Universität des Saarlandes; Institut für medizinische Biochemie und Molekularbiologie, Homburg/S.
,
B Schick
1   Universitätsklinikum des Saarlandes; HNO-Klinik, Homburg/S.
› Institutsangaben
 

Einleitung:

Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereichs (HNSCC) zählen zu den 6häufigsten Tumorentitäten weltweit. In fortgeschrittenen Tumorstadien stehen bisher nur wenige Therapieoptionen zur Verfügung. Wie unsere Arbeitsgruppe in Vorarbeiten zeigen konnte findet sich bei HNSCCs in der Mehrzahl der Fälle eine Überexpression des SEC62-Gens, welches die Tumormetastasierung stimuliert und eine Stressresistenz der Tumorzellen erzeugt. Auf funktioneller Ebene ist eine Antagonisierung der SEC62-Wirkung durch den SERCA-Inhibitor Thapsigargin (TG) und den Calmodulinantagonisten Trifluoperazin (TFP) möglich, so dass sich hier der Ansatz für eine neue medikamentöse Behandlungsform ergibt.

Methoden:

Es wurde der Einfluss einer Behandlung von kultivierten HNSCC-Zellen mit TFP und TG hinsichtlich der Beeinflussung der Tumorzellproliferation und der Tumorzellmigration in vitro untersucht. Zudem wurde der potentielle proliferations- und migrationshemmende Effekt beider Substanzen in verschiedenen murinen Xenograft-Modellen untersucht.

Ergebnisse:

In vitro führte die Behandlung sowohl mit TFP als auch mit TG zu einer konzentrationsabhängigen Hemmung der Tumorzellproliferation und der Tumorzellmigration. In den Tiermodellen zeigte sich bei guter Verträglichkeit der Wirkstoffe ebenso eine Suppression des subkutanen Tumorwachstums. Erste Untersuchungen an lymphogenen und hämatogenen Metastasierungsmodellen deuten auf eine Reduktion der Metastasengröße und -zahl bei kombinierter TFP- und TG-Behandlung hin.

Schlussfolgerungen:

Da TFP und TG sowohl in vitro als auch in vitro eine proliferations- und metastasierungshemmende Wirkung auf HNSCC-Zellen zeigen bieten sich diese Wirkstoffe als potentielle Tumortherapeutika von HNSCC-Patienten an.



Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. April 2019 (online)

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