CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S244
DOI: 10.1055/s-0039-1685891
Poster
Onkologie

Fazialisparese durch ein intraparotideales T-Zell Lymphom

L Nachtsheim
1   Univ. HNO-Klinik, Köln
,
M Wittersheim
2   Pathologie Uniklinik, Köln
,
S Kreissl
3   Onkologie Uniklinik, Köln
,
JP Klußmann
1   Univ. HNO-Klinik, Köln
,
M Grosheva
1   Univ. HNO-Klinik, Köln
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Non-Hodgkin Lymphome mit Manifestation in der Gl. parotis sind selten. Der folgende Fall schildert das Auftreten einer peripheren Fazialisparese im Rahmen einer Infiltration durch ein T-Zell Lymphom.

Methoden:

Eine 66-jährige Patientin stellte sich mit einer seit einer Woche progredienten peripheren inkompletten Fazialisparese links vor. Sie berichtete zudem über Schmerzen des linken Gesichts und wies zwei ulzerierende Hautläsionen an der linken Ohrmuschel und Wange auf. Diese wurden als benigne lymphomatoide Papulose vor einem Jahr histologisch gesichert und lokal mit 8 Gy radiiert. Zudem erfolgte eine low-dose Therapie mit Methotrexat (MTX). In der HNO-ärztlichen Untersuchung fiel eine intraparotideale Raumforderung links auf, die mittels eines CT's mit KM bestätigt wurde.

Ergebnisse:

Durch eine Biopsie der Ohrmuschel und Wange konnte ein PEC ausgeschlossen werden. In der explorativen Parotidektomie wurde das Vorliegen eines Lymphoms gesichert. Die endgültige Histologie zeigte ein nicht weiter spezifiziertes peripheres T-Zell-Lymphom intraparotideal (PTCL NOS mit zytotoxischem Phänotyp). Zudem zeigte sich im MRT eine Infiltration des N. trigeminus mit resultierender Neuralgie und Meningeosis lymphomatosa. Es wurde eine Therapie mit hochdosiertem MTX, Ara-C und Thiotepa eingeleitet, gefolgt von einer Hochdosis-Chemotherapie und autologer Stammzelltransplantation.

Schlussfolgerung:

Das periphere T-Zell Lymphom stellt mit ca. 4% aller NHL eine sehr seltene Tumorentität dar. Es wächst aggressiv, Rezidive sind häufig und die Prognose ist, im Vergleich zu anderen Lymphomen, schlecht. Eine Polyneuritis infolge einer T-Zell-Lymphom-Infiltration ist selten, bedarf jedoch einer schnellstmöglichen aggressiven Therapieeinleitung in einem interdisziplinären Team.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

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