P16-positives Plattenepithelkarzinom des Ösophagus als interdisziplinäre Herausforderung: Ein Case-Report

Einleitung:

Das p16-positive Plattenepithelkarzinom wurde als erstes im Anogenitalbereich bekannt. Spätestens seit der Publikation von Hayes 2012 ist die Assoziation von p16 auch bei einem Teil der Oropharynxkarzinome bekannt. Bei der Primärtumorsuche einer histologisch gesicherten p16-positiven Plattenepithelkarzinommetastase sind diese Bereiche zuerst zu untersuchen. In seltenen Fällen sind jedoch auch in anderen Körperbereichen p16-positive Primärtumoren beschrieben.

Methoden:

Wir berichten über einen Fall einer 51-jährigen Patientin mit einer p16-positiven abdominellen Plattenepithelkarzinommetastase.

Ergebnisse:

Zunächst wurde bei der Patientin in der CT im Oberbauch ein großer tumoröser Herd mit Infiltration der Leber und des Pankreas sowie mit Kontakt zum Magen, der Vena portae, der A. linealis und Ummauerung der A. hepatica communis nachgewiesen. Weiterhin zeigten sich retroperitoneal und mediastinal sowie am Leberhilus Lymphknotenmetastasen. In der FDG-PET/CT wurde der V.a. einen möglichen Primarius im Ösophagus gestellt. Im Rahmen der Primärtumorsuche konnte kein Karzinom im Anogenitalbereich nachgewiesen werden. In der Ösophagoskopie konnte jedoch ein p16-positives Ösophaguskarzinom gesichert werden.

Schlussfolgerungen:

Im interdisziplinären Tumorboard wurde die Möglichkeit einer Kontaktmetastase eines Oropharynxkarzinoms mit Manifestation im Ösophagus diskutiert. Jedoch ist aus der Literatur bekannt, dass zwischen 10 und 22% der Ösophaguskarzinome p16-positiv sind. Weitere p16-positive Karzinome sind laut Literatur im Bereich der Haut sowie der Lunge bekannt und sollten bei der Primärtumorsuche berücksichtigt werden.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)