CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S248
DOI: 10.1055/s-0039-1685916
Poster
Onkologie

Fallvorstellung: Extramedulläres Plasmozytom des Oropharynx

M Schmitt
1   HNO Klinik Heilbronn, SLK Kliniken, Heilbronn
,
S Andrianopoulou
1   HNO Klinik Heilbronn, SLK Kliniken, Heilbronn
,
V Grüssinger
1   HNO Klinik Heilbronn, SLK Kliniken, Heilbronn
,
B Lippert
1   HNO Klinik Heilbronn, SLK Kliniken, Heilbronn
,
U Martens
2   Hämatologie Onkologie Heilbronn, SLK Kliniken, Heilbronn
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Das Plasmozytom ist eine immunproliferative Erkrankung mit einer solitären Plasmazellvermehrung, welche in der Regel im Knochenmark lokalisiert ist. Ca. 4% der Plasmazellerkrankungen kommen im Weichteilgewebe vor und werden als extramedulläres Plasmozytom (EMP) bezeichnet. Das EMP kann sich in verschiedenen Körperregionen manifestieren, in 80% ist der obere Atemtrakt befallen.

Methoden/Fall:

Ein 72-jähriger Patient stellte sich mit einem Fremdkörpergefühl seit einer Woche vor. In der Untersuchung zeigte sich eine ca. 1 cm Raumforderung des hinteren Gaumenbogens rechts und der Uvula. Halssonografisch ergab sich ein unauffälliger Befund. Es erfolgte die Panendoskopie und laserchirurgische Exzision des Tumors. Die Histologie zeigte ein Plasmozytom. Im Rahmen des Stagings (Labor, Ganzkörper-CT, Urinuntersuchung, Knochenmarkspunktion) ergaben sich keine weiteren Manifestationen des Plasmozytoms, woraufhin die Diagnose eines EMP gestellt werden konnte. Nach R0-Resektion, wurde eine watch and wait Strategie favorisiert. Intensivierte klinische, laborchemische und radiologische Kontrollen des Lokalbefundes mit MRT sind vorgesehen.

Ergebnisse/Schlussfolgerung:

Das EMP zählt mit 1% zu den seltenen Tumoren im HNO Bereich. Aufgrund des seltenen Auftretens gibt es bisher keine einheitlichen Therapieleitlinien, so dass für jeden Patienten ein individuelles Therapiekonzept erarbeitet werden muss. Es wird eine Exzision des Tumors und/oder lokale Radiatio angeraten, wohingegen eine adjuvante Chemotherapie das Rezidiv-Risiko nicht zu beeinflussen scheint. Das Risiko ein Multiples Myelom (MM) zu entwickeln liegt bei ossären Plasmozytomen bei 50% und bei einem EMP bei 10 – 20%. Regelmäßige Kontrollen des Lokalbefundes und bzgl. eines MM sind daher erforderlich.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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