Klinische Präsentation von Lymphomen im Kopf-Hals-Bereich

Hintergrund:

Diese retrospektive Studie analysiert Charakteristika von Lymphomen im Kopf-Hals-Bereich um die Aufmerksamkeit des HNO Arztes auf die klinischen Symptome zu lenken.

Methoden:

Es wurden alle Patienten zwischen 2003 und 2011 eingeschlossen, mit der Erstdiagnose eines Lymphoms im Kopf Hals Bereichs durch die Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.

Ergebnisse:

Es zeigten sich 221 Patienten mit der Erstdiagnose eines Lymphoms im Kopf-Hals-Bereich. Hierzu zählen 193 Non-Hodgkin Lymphome (NHL) und 28 Hodgkin Lymphome (HL). Die NHL konnten unterteilt werden in 77 indolente NHL, 110 aggressive NHL und sechs hoch-aggressive NHL. Die Patienten mit hoch-aggressiven NHL und HL waren signifikant jünger (p < 0,0001). Es zeigte sich ein nodaler und extranodaler Befall. Die NHL manifestierten sich in den Halslymphknoten, Tonsillen, großen Speicheldrüsen, Nasennebenhöhlen, dem Hypopharynx und Larynx. Die HL manifestierten sich nur in den Halslymhknoten und Tonsillen (p < 0,0001). Die mittlerer Dauer zwischen den ersten Symptomen und der Diagnose variierte zwischen 1.5 ± 0.7 Monaten bei hoch-aggressiven Lymphomen und 7.5 ± 11.5 Monaten bei indolenten NHL.

Schlussfolgerung:

Die große Variabilität in der klinischen Präsentation von Lymphomen im Kopf Hals Bereich ist eine Herausforderung für den HNO Arzt. Eine schnelle Diagnosesicherung ist vor allem bei Burkitt-Lymphomen und HL essentiell für einen guten Outcome. Eine standardisierte Anamnese, klinische Untersuchungen, eine bildgebende Diagnostik zusammen mit den klinischen Symptomen und den demographischen Kenntnissen könnte bereits auf ein Lymphom hinweisen. Die Biopsien im Kopf Hals Bereich sind leicht zugänglich und sollten bei der klinischen Verdachtsdiagnose frühzeitig in Erwägung gezogen werden.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)