CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S253
DOI: 10.1055/s-0039-1685948
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Onkologie

Die Häufigkeit und mögliche Faktoren für das Auftreten von postradiogenen Hypopharynx-Ösophagusstenosen bei Kopf-Hals Tumoren

L Zaubitzer
1   Klinik für Hals-Nasen- Ohrenheilkunde UMM, Mannheim
,
N Rotter
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
,
Y Abo-Madyan
3   Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
,
JT Maurer
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die Strahlentherapie ist eine Säule der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren mit einer Hypopharynx-Ösophagusstenose als möglicher Nebenwirkung. Studienziel ist es, die Häufigkeit postradiogener Stenosen und potentielle Faktoren für ihr Auftreten zu untersuchen.

Methode:

In der retrospektiven Beobachtungsstudie wurden alle 132 Patienten (107 m, 25 w, Alter 62,6 ± 10,8J.) mit Erstdiagnose eines CUP, Mundhöhlen-, Pharynx- oder Larynxkarzinoms zwischen 2013 bis 2016 eingeschlossen, die eine Strahlentherapie erhielten. Es wurde das Vorliegen einer Stenose, die Bestrahlungsdosis, weitere Therapiemodalitäten (Operation, Chemotherapie) sowie die Ernährung mittels PEG/Magensonde während der Bestrahlung erfasst. Als Stenose galt die posttherapeutisch fehlende Passierbarkeit mit dem flexiblen Ösophagogastroskop während der Panendoskopie.

Ergebnisse:

35 Patienten (26,52%) litten postradiogen unter einer Dysphagie, weitere 21 (15,9%) hatten zusätzlich eine Stenose. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in der Stenosehäufigkeit bei Patienten mit und ohne Chemotherapie, Neck dissection, chirurgischer Therapie oder PEG. Die mittlere Bestrahlungsdosis des Primarius lag bei 62,5 ± 11,6 Gy, die der Lymphabflusswege bei 55,9 ± 14,2 Gy. Die Gruppen mit bzw. ohne Stenose unterschieden sich nicht signifikant in den mittleren Bestrahlungsdosen und im TNM-Stadium.

Schlussfolgerungen:

Hypopharynx-Ösophagusstenosen nach Radiatio von Kopf-Hals-Tumoren sind häufig, scheinen jedoch unabhängig von bisher betrachteten Faktoren zu entstehen. Dies bestätigt frühere Studien. Eine detaillierte Analyse der 3D-Bestrahlungsprotokolle erscheint erforderlich, um den Zusammenhang zu Stenoseentstehung und -ausdehnung weiter zu beleuchten.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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