CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S65
DOI: 10.1055/s-0039-1685949
Abstracts
Onkologie

Beschäftigungsstatus im Kontext funktioneller und psychologischer Funktionseinschränkungen nach Kopf-Hals-Tumor

V Zebralla
1   HNO-Uniklinikum Leipzig, Leipzig
,
L Broemer
2   Institut für medizinische Psychologie Universität Leipzig, Leipzig
,
A Mehnert-Theuerkauf
2   Institut für medizinische Psychologie Universität Leipzig, Leipzig
,
A Dietz
1   HNO-Uniklinikum Leipzig, Leipzig
,
G Wichmann
1   HNO-Uniklinikum Leipzig, Leipzig
,
S Wiegand
1   HNO-Uniklinikum Leipzig, Leipzig
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die Chance auf berufliche Wiedereingliederung ist bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren (KHT) geringer als bei anderen Tumorentitäten. Körperliche und psychische Funktionseinschränkungen stellen aufgrund Ihrer offensichtlichen Ausprägung häufig Hindernisse zur beruflichen Re-Integration dar. Die Beschreibung dieser Faktoren ist Grundlage zur Anpassung einer individualisierten und zielgerichteten Rehabilitation.

Material und Methoden:

Patienten mit einem zwischen 7/2013 und 7/2015 neu diagnostizierten KHT wurden mittels des Patient Reported Outcome (PRO) Instruments „OncoFunction“ in der Tumornachsorge zu Ihren Funktionseinschränkungen befragt. In der Auswertung fanden Patienten jünger 65 Jahre Berücksichtigung.

Ergebnisse:

Von 927 mittels „OncoFunction“ untersuchten Patienten konnten 231 Patienten 12 Monate nach Diagnose und 101 Patienten bis 24 Monate nach der Diagnose untersucht werden. Im 1. Jahr waren 63,5% der Patienten nicht erwerbstätig, im 2. Jahr 56,4%. Erwerbstätige Patienten hatten signifikant niedrigere Tumorstadien, weniger funktionelle Probleme (Schlucken, Sprechen) und psychische Beschwerden (Depression, Fatigue), und eine bessere Lebensqualität (QoL). Die Effekte der funktionellen Beeinträchtigungen haben sich zwischen Jahr 1 und 2 weiter verstärkt.

Diskussion:

Die berufliche Reintegration ist von hoher Bedeutung für Tumorpatienten. Die positiven Aspekte von Normalität und sozialer Anerkennung sowie Verringerung depressiver Beschwerden sind in der Literatur beschrieben. Die vorliegende Erhebung zeigt jedoch auch, dass eine hohe Zahl an Patienten nicht in das Berufsleben zurück findet und hier entsprechend der Funktionsdefizite angepasste Rehabilitationsprogramme benötigt werden.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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