CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S253
DOI: 10.1055/s-0039-1685951
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Onkologie

AKR1C2-Protein-Überexpression in OPSCC-Subgruppen ist mit ungünstiger Prognose assoziiert

M Ziogas
1   Jean-Uhrmacher-Institut Köln, Köln
,
E Gross
1   Jean-Uhrmacher-Institut Köln, Köln
,
S Wagner
2   Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universität Gießen, Gießen
,
JP Klußmann
3   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universität Köln, Köln
,
CU Hübbers
1   Jean-Uhrmacher-Institut Köln, Köln
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Eine erhöhte Expression der oxidativen Stressresponse-Gene AKR1C1 und C3 korreliert sowohl bei HPV-positiven, als auch -negativen Subgruppen von OPSCC mit einer ungünstigen Prognose. Hier analysierten wir die Expression des homologen Enzyms AKR1C2, das am Stoffwechsel von Steroidhormonen, Prostaglandinen und am Umsatz von Tabakrauchkomponenten beteiligt ist und distinkte Substratspezifitäten im Vergleich zu AKR1C1 bzw. AKR1C3 zeigt.

Materialien und Methoden:

Zur Analyse der AKR1C2-Proteinexpression wurde ein Kollektiv von OPSCC mit gutem klinischen Verlauf (n = 26), bzw. Therapieversagen (n = 26) immunhistochemisch gefärbt. Beide Gruppen enthielten gleiche Mengen an HPV-positiven und -negativen Tumoren. Die Ergebnisse wurden mit klinischen und histopathologischen Daten korreliert.

Ergebnisse:

Eine Überexpression von AKR1C2 im Tumorgewebe verglichen mit angrenzendem normalem Epithel korrelierte mit einer ungünstigen Prognose sowohl bei Patienten mit Therapieversagen (p = 0,0007), als auch generell bei weiblichen Patienteninnen (p = 0,0122). Es wurde keine Korrelation in Bezug auf HPV-Status, T- und N-Stadium oder Risikofaktoren wie Nikotin- oder Alkoholkonsum beobachtet.

Schlussfolgerung:

Während sich die Promotorregionen von AKR1C2 und AKR1C3 überlappen, zeigten beide Enzyme unterschiedliche Expressionsprofile, die auf eine unabhängige Regulation hinweisen. Bei weiblichen Patientinnen korrelierte eine Überexpression mit ungünstiger Prognose. Kürzlich wurde gezeigt, dass weibliche Steroidhormone die Detoxifizierungsaktivität von AKR1C2 bezüglich Nikotin-assoziierten Nitrosamin-Ketonen (NKK) signifikant hemmen. Selektive Substanzen zur Regulation der AKR1Cs stehen zur Verfügung und könnten zukünftig für eine individualisierte Behandlung eingesetzt werden.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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