Einleitung:
               
            Eine erhöhte Expression der oxidativen Stressresponse-Gene AKR1C1 und C3 korreliert
               sowohl bei HPV-positiven, als auch -negativen Subgruppen von OPSCC mit einer ungünstigen
               Prognose. Hier analysierten wir die Expression des homologen Enzyms AKR1C2, das am
               Stoffwechsel von Steroidhormonen, Prostaglandinen und am Umsatz von Tabakrauchkomponenten
               beteiligt ist und distinkte Substratspezifitäten im Vergleich zu AKR1C1 bzw. AKR1C3
               zeigt.
            
               Materialien und Methoden:
               
            Zur Analyse der AKR1C2-Proteinexpression wurde ein Kollektiv von OPSCC mit gutem klinischen
               Verlauf (n = 26), bzw. Therapieversagen (n = 26) immunhistochemisch gefärbt. Beide
               Gruppen enthielten gleiche Mengen an HPV-positiven und -negativen Tumoren. Die Ergebnisse
               wurden mit klinischen und histopathologischen Daten korreliert.
            
               Ergebnisse:
               
            Eine Überexpression von AKR1C2 im Tumorgewebe verglichen mit angrenzendem normalem
               Epithel korrelierte mit einer ungünstigen Prognose sowohl bei Patienten mit Therapieversagen
               (p = 0,0007), als auch generell bei weiblichen Patienteninnen (p = 0,0122). Es wurde
               keine Korrelation in Bezug auf HPV-Status, T- und N-Stadium oder Risikofaktoren wie
               Nikotin- oder Alkoholkonsum beobachtet.
            
               Schlussfolgerung:
               
            Während sich die Promotorregionen von AKR1C2 und AKR1C3 überlappen, zeigten beide
               Enzyme unterschiedliche Expressionsprofile, die auf eine unabhängige Regulation hinweisen.
               Bei weiblichen Patientinnen korrelierte eine Überexpression mit ungünstiger Prognose.
               Kürzlich wurde gezeigt, dass weibliche Steroidhormone die Detoxifizierungsaktivität
               von AKR1C2 bezüglich Nikotin-assoziierten Nitrosamin-Ketonen (NKK) signifikant hemmen.
               Selektive Substanzen zur Regulation der AKR1Cs stehen zur Verfügung und könnten zukünftig
               für eine individualisierte Behandlung eingesetzt werden.