CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S91
DOI: 10.1055/s-0039-1686132
Abstracts
Otologie

Ballondilatation der Eustachischen Röhre (BET) – eine kritische Analyse

F Christov
1   Uniklinik Essen, Essen
,
M Gluth
2   University of Chicago, Chicago, USA
,
D Arweiler-Harbeck
3   Uni Essen, Essen
,
S Lang
3   Uni Essen, Essen
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die BET wird zunehmend als Instrument zur Verbesserung der Tubenfunktion, u.a. bei chronischem Paukenerguss (OME), angewendet. Trotz uneindeutiger, jedoch tendenziell optimistischer Studienlage gibt es Patienten, die langfristig nicht von einer BET profitieren. Ziel unserer Studie war es, anhand histopathologischer Felsenbeinuntersuchungen von Patienten mit OME eine mögliche Ursache des Therapieversagens nach BET zu finden.

Methoden:

Die Felsenbeine von 23 Körperspendern (aus einer archivierten Felsenbeinsammlung) mit OME wurden histopathologisch untersucht. Dabei wurde der noch erhaltene knöcherne Anteil der Eustachischen Röhre und insbesondere deren Mündung in das Tympanon mikroskopisch beurteilt, und die Schleimhautveränderungen wurden nach einem 4-Stufen Schema eingeteilt.

Ergebnisse:

Es gab 3 Fälle (13%) mit normaler Mukosa (Grade 1), 6 Fälle (26%) mit leichtgradig verdickter Schleimhaut (Grade 2), 11 Felsenbeine (48%) wiesen eine mittelgradig verdickte Mukosa auf (Grade 3) und 3 Fälle (13%) zeigten hochgradige polypöse Verdickungen der Schleimhaut (Grade 4).

Fazit:

Bei Ohren mit OME ist die Mukosa des tympanalen Tubenostiums meist leicht- bis mittelgradig verdickt. Eine normale oder hochgradig polypös verdickte Schleimhaut ist seltener nachzuweisen. Diese Schleimhautschwellungen führen zu einer Obstruktion des knöchernen Anteils der Eustachischen Röhre, welcher bei der Dilatation des knorpeligen Anteils durch eine BET nicht erreicht wird. Dies kann als eine mögliche Ursache des Therapieversagens nach BET gewertet werden.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

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