CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S284
DOI: 10.1055/s-0039-1686155
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Otologie

Hörrehabilitation durch Cochlea-Implantation nach traumatischen Felsenbeinfrakturen

M Glaas
1   Univ.-Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Düsseldorf
,
M Brüsseler
1   Univ.-Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Düsseldorf
,
S Volpert
1   Univ.-Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Düsseldorf
,
N Jansen
1   Univ.-Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Düsseldorf
,
J Schipper
1   Univ.-Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Düsseldorf
,
T Klenzner
1   Univ.-Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Düsseldorf
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Felsenbeinfrakturen können ursächlich für einen Ausfall der audiovestibulären Funktion sein. Bei einseitiger Ertaubung ist die Hörrehabilitation mit einem Cochlea-Implantat eine therapeutische Option. Es erfolgte eine systematische Aufarbeitung der in unserer Klinik nach Felsenbeinfraktur mit einem Cochlea Implantat versorgten Patientenfälle im Hinblick auf prognostische Parameter und postoperatives Outcome.

Material/Methoden:

Die Auswertung umfasste 6 Cochlea Implantationen, welche als individuelle Behandlungsversuche bei 5 Patienten durchgeführt wurden, die durch eine Felsenbeinfraktur eine ein- oder beidseitige Ertaubung erlitten hatten. Ausgewertet wurde das postoperative Hörvermögen im Hinblick auf mögliche prognostische Parameter (z.B. Zeitraum zwischen Ertaubung und Implantation, Ergebnisse des präoperativen Promontorialtests, Obliterationszeichen im MRT).

Ergebnisse:

Der Zeitraum zwischen stattgehabtem Trauma und Versorgung der Surditas mittels Cochlea Implantat lag bei 33,6 (± 20,40) Monaten. Zum Zeitpunkt der Versorgung betrug das mittlere Patientenalter 43,8 (± 3,17) Jahre. Im Mittel zeigte sich 6 Monate postoperativ eine 50% Verständlichkeit (SD 34,93) sowie 67% Verständlichkeit (SD 22,95) nach 12 Monaten im Freiburger Einsilbertest bei 65dB. Der Patient mit der kürzesten Ertaubungsdauer (2 Monate) zeigte im Verlauf das beste Sprachverstehen. Keiner der Patienten wies im MRT eine relevante Fibrosierung der Cochlea auf.

Schlussfolgerung:

Die postoperativen audiologischen Ergebnisse und der von den Patienten beschriebene subjektive Zugewinn im Alltag legen nahe, dass eine Cochlea Implantation bei Patienten, die durch Felsenbeinfrakturen ertaubt sind, eine gute therapeutische Option darstellen.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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