CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S95
DOI: 10.1055/s-0039-1686161
Abstracts
Otologie

Das Mittelohradenom – Ein seltener Tumor im HNO-Bereich

O Hadidi
1   Bad Hersfeld Klinikum, Bad Hersfeld
,
U Stahl
2   Klinikum Bad Hersfeld, Bad Hersfeld
,
PR Issing
2   Klinikum Bad Hersfeld, Bad Hersfeld
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Das Cholesteatom ist die am häufigsten auftretende raumfordernde Läsion des Mittelohres. Der vorliegende Fall zeigt jedoch, dass präoperativ die eindeutige Einschätzung einer Raumforderung schwierig sein kann, da die Symptome und die HNO-Spiegeluntersuchung oft unspezifisch sein können.

Methoden:

Darstellung eines Fallbeispiels

Ergebnisse:

Wir berichten über eine 38 Jahre alte Patientin, die bei Druckgefühl im Ohr und Normakusis mit einer kugeligen Vorwölbung hinter dem intakten Trommelfell des rechten Ohres vorstellig wurde. Der primäre Verdacht eines Cholesteatoms konnte intraoperativ nicht bestätigt werden. Es zeigte sich eine glatt berandete, gelbliche Raumforderung, die an ein Fazialisneurinom erinnerte und über die sich direkt EMG-Potentiale des VII. Hirnnerven nach Stimulation ableiten ließen. Daher wurde lediglich eine winzige Probe zur histologischen Untersuchung entnommen, die die Diagnose eines Adenoms ergab. Daher erfolgte in einer zweiten Sitzung die Entfernung des Tumors, der cranial von der ovalen Nische am freiliegenden N. facialis auszugehen schien. Postoperativ war die Gesichtsnervenfunktion regelrecht bei reiner Schallleitungsschwerhörigkeit bedingt durch die notwendige Entfernung des Amboss. Histologisch ergab sich eine sehr niedrig proliferationsaktive, hochdifferenzierte neuroendokrine Neoplasie.

Des Weiteren ist eine Kontrolloperation mit Höraufbau im Verlauf geplant.

Schlussfolgerungen:

Das Mittelohradenom ist eine selten auftretende Tumorform, die überwiegend als gutartig eingestuft wird, aber auch metastasieren und Rezidive bilden kann. Differenzialdiagnostisch muss das Mittelohradenom vom Adenokarzinom aufgrund seiner morphologischen, immunhistochemischen und neuroendokrinen Eigenschaften unterschieden werden.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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