CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S97
DOI: 10.1055/s-0039-1686171
Abstracts
Otologie

Häufigkeit von Elektrodenabknickungen bei der Cochlea-Implantation

S Helbig
1   HNO-Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
,
U Baumann
1   HNO-Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
,
S Kramer
1   HNO-Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
,
A Loth
1   HNO-Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
,
T Stöver
1   HNO-Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
,
J Gabrielpillai
1   HNO-Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Fehlpositionierungen von Elektrodenträgern bei der Cochlea-Implantation (CI) sind eine seltene, aber mögliche Komplikation. Dazu zählt auch das Umknicken der Elektrodenspitze bei der Insertion. Ziel dieser Untersuchung war es, die Häufigkeit dieser Komplikation in einem größeren Kollektiv zu beziffern und im Hinblick auf die heute verfügbaren Elektrodenbauformen auszuwerten.

Material und Methoden:

1535 CI-Patienten, die im Zeitraum von Januar 2005 bis Oktober 2018 versorgt wurden, wurden in die Auswertung eingeschlossen. Verwendet wurden 891 vorgeformte, 1001 gerade und 69 Mid-Scala Elektroden. In allen Fällen erfolgte eine postoperative radiologische Lagekontrolle mittels modifizierter Stenvers Röntgenaufnahme, Computertomografie oder digitaler Volumentomografie. Fälle, in denen die Elektrode abgeknickt war, wurden im Hinblick auf perimodiolär, lateral und mid-scalär einliegende Elektrodenträger evaluiert.

Ergebnisse:

Bei 1535 Patienten (1961 implantierte Ohren) wurden 17 Elektrodenabknickungen nachgewiesen, was einer Rate von 0,87% entspricht. Bei den perimodiolär positionierbaren, vorgeformten Elektrodenträgern kam es in 15 von 891 Fällen (1,68%) zu dieser Komplikation.

Gerade und damit lateral liegende Elektrodenträger knickten in 2 von 1001 Fällen (0,19%) um. Bei den Mid-scala Elektroden (69 Fälle) konnte keine Fehlpositionierung nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung:

In einem größeren Patientenkollektiv konnte mittels der postoperativen Bildgebung ein Umknicken der Elektrodenspitze in 0,87% der Fälle nachgewiesen werden. Vor allem bei vorgeformten Elektrodenträgern war das Risiko im Vergleich mit geraden oder mid-scalären Elektroden um etwa das 9-fache erhöht.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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