CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S100
DOI: 10.1055/s-0039-1686184
Abstracts
Otologie

Die Cochlea Implantat Versorgung verbessert die Kognition und reduziert Depressionen im hohen Lebensalter

C Issing
1   Universitätsklinikum Frankfurt KHNO, Frankfurt/M.
,
U Baumann
2   Universitätsklinikum Frankfurt Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Frankfurt/M.
,
J Pantel
3   Universitätsklinikum Frankfurt Arbeitsbereich Altersmedizin mit Schwerpunkt Psychogeriatrie und klinische Gerontologie, Frankfurt/M.
,
T Stöver
2   Universitätsklinikum Frankfurt Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Frankfurt/M.
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Das Cochlea Implantat (CI) hat sich zunehmend auch bei Patienten im fortgeschrittenen Lebensalter bei hochgradiger Schwerhörigkeit oder Taubheit als Behandlungsoption der ersten Wahl etabliert. Dennoch sind die Auswirkung der Hörrehabilitation mittels CI auf die Kognition und demenzielle Entwicklung dabei wenig erforscht, weshalb diese Gegenstand unserer Untersuchung waren.

Material und Methoden:

Die prospektive Beobachtungsstudie schloss 33 Patienten zwischen dem 65. und 86. Lebensjahr ein, welche erstmalig unilateral mit einem Cochlea Implantat versorgt wurden.

Es erfolgte jeweils präoperativ (T1), einen Monat postoperativ (T2) und nach sechs Monaten (T3) die Durchführung der Demenz-Detektion (DemTect), des Trail Making Tests (TMT) sowie der Geriatrischen Depressionsskala (GDS).

Ergebnisse:

Beim DemTect kam es zu einem kontinuierlichen Anstieg der Punktwerte über den Untersuchungszeitraum. Von T1 mit 15,70 ± 3,94 zu T3 mit 16,91 ± 2,07 ergab sich eine signifikante Verbesserung (p = 0,049). Von T1 zu T2 mit 16,73 ± 2,14 zeigte sich ein nicht signifikanter Anstieg (p = 0,124).

Beim TMT A war eine signifikante Verbesserung von T1 52,3 ± 24,88 zu T3 mit 43,12 ± 19,58 nachweisbar (p = 0,003).

Der B Teil des TMT entwickelte sich von T1 mit 116,58 ± 45,56 zu 108,27 ± 41,73 bei T3 (p = 0,001).

In der GDS zeigte sich eine signifikante Abnahme von T1 mit 2,5 ± 2,9 zu T3 mit 1,7 ± 2,2 (p = 0,025).

Schlussfolgerungen:

Die Ergebnisse in dem von uns untersuchten Kollektiv belegen einen signifikanten positiven Einfluss der CI Versorgung sowohl auf die kognitive als auch demenzielle Entwicklung im fortgeschrittenen Lebensalter. Daher fördert eine Hörrehabilitation in diesem Lebensabschnitt neben der Verbesserung des Sprachverstehens auch diese Aspekte.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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