CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S106
DOI: 10.1055/s-0039-1686213
Abstracts
Otologie

Ergebnisse von Cochlea-implantierten Kindern aus hörgeschädigtem Elternhaus

A Lesinski-Schiedat
1   HNO Klinik mit DHZ der MHH, Hannover
,
A Giourgas
2   HNO Klinik mit DHZ der MHH, Hannover, Deutschland
,
T Lenarz
2   HNO Klinik mit DHZ der MHH, Hannover, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Bei Cochlea-implantierten Kindern hörgeschädigter Eltern stellt sich die Frage nach einem Zusammenhang zwischen der Hör- und Sprachentwicklung der Kinder und der Lautsprachkompetenz der Eltern.

Material und Methoden:

Anhand einer datenbankbasierten retrospektiven Analyse wurden mit Cochlea-Implantaten (CI) versorgte Kinder hörgeschädigter Eltern identifiziert. Der Hör- und Sprachstatus der Kinder und – soweit eruierbar – ihrer Eltern wurde mittels Categories of Auditory Performance (CAP II) und Speech Intelligibility Rating (SIR) eingeordnet. Statistische Analysen wurden mittels Zentralmaßen und nichtparametrischen Korrelationen vorgenommen.

Ergebnisse:

Es wurden 36 Kinder (19 Mädchen) hörgeschädigter Eltern identifiziert. Ein Großteil der Kinder wurde logopädisch betreut und besuchte eine Fördereinrichtung. 30 der Kinder kommunizierten in der Familie zusätzlich über Gebärden. 29 der Kinder waren bilateral mit CIs versorgt. Die mittlere Trageerfahrung betrug 6,9 Jahre (0 – 13). Die mediane CAP der Kinder betrug 7 (3 – 9), das mediane SIR 4 (2 – 5). Trageerfahrung und CAP bzw. SIR korrelierten stark positiv miteinander (r = 0,611 bzw. r = 0,884). CAP der Kinder und SIR der Eltern korrelierten moderat positiv miteinander (SIR Mütter: r = 0,310, n = 22, p = 0,161; SIR Väter: r = 0,421, n = 15, p = 0,118). Unter kontrolliertem Einfluss der Tragedauer (partielle Korrelation) gewannen diese Korrelationen leicht an Stärke (SIR Mütter: r = 0,489; SIR Väter: r = 0,491).

Schlussfolgerungen:

Die Kinder der untersuchten Stichprobe zeigten in ihrer Hör- und Sprachentwicklung insgesamt einen positiven Verlauf. Aus der Sprachkompetenz der Eltern erklären sich ca. 24% der Varianz der CAP-Stufe (im Vergleich: Trageerfahrung = 37%).



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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