CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S115-S116
DOI: 10.1055/s-0039-1686271
Abstracts
Otologie

Massenspektrometrische Analyse humaner Perilymphe und Korrelation zu patientenspezifischen, pathophysiologischen Veränderungen hervorgerufen durch Erkrankungen des Innenohres

H Schmitt
1   MHH/HNO, Hannover
,
A Pich
2   MHH/Core Facility Proteomics, Hannover
,
N Prenzler
1   MHH/HNO, Hannover
,
T Lenarz
1   MHH/HNO, Hannover
,
M Durisin
1   MHH/HNO, Hannover
,
A Warnecke
1   MHH/HNO, Hannover
› Author Affiliations
This work was supported by the DFG Cluster of Excellence EXC 1077/1 "Hearing4all"
 

Einleitung:

Die diagnostischen Möglichkeiten sowie präzise Daten zur Ätiologie und Pathophysiologie bei Erkrankungen des Innenohres sind bis heute limitiert. Erkrankungen wie Enlarged Vestibular Aqueduct (EVA), Otosklerose (OS) und Ménière's disease (MD) führen zu einer Innenohrschwerhörigkeit und können potentiell zu einer veränderten Zusammensetzung der Perilymphe (PL) führen. Bei Cochlea-Implantationen besteht die Möglichkeit der massenspektrometrischen Proteinanalyse humaner PL zur Evaluation perilymphspezifischer Veränderungen für unterschiedliche Erkrankungen des Innenohrs.

Methoden:

Proben humaner PL werden intraoperativ bei CI-Operationen entnommen. Analysiert wurde die PL von Patienten, die an EVA, OS und MD erkrankt sind. Die Proteine werden anhand der Shot-gun proteomics Methode identifiziert (Orbitrap Massenspektrometer, Thermo Fisher Scientific) und über die Max Quant Software quantifiziert. Die identifizierten Proteine werden mittels Perseus Software und IPA (Ingenuity pathway analysis) analysiert.

Ergebnisse:

In den Perilympheproben wurden mehr als 1000 Proteine massenspektrometrisch identifiziert. Es konnten signifikante Unterschiede in der Proteinzusammensetzung der PL bei diesen Erkrankungen nachgewiesen werden. Die erstellten Proteinprofile der 3 Krankheitsbilder wurden tiefgreifend mit der IPA Software analysiert, um für die Erkrankung charakteristische Pathways zu identifizieren. Es zeigte sich bei allen Krankheitsbildern eine inflammatorische Komponente und eine Beteiligung des Komplementsystems.

Schlussfolgerungen:

Krankheitsspezifische Biomarker werden mittels IPA definiert. Die Rolle dieser Proteine in der molekularen Pathologie von EVA, OS und MD und speziell ihr Einfluss auf neurologische und entzündliche Prozesse muss weiter untersucht werden.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

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