CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S121
DOI: 10.1055/s-0039-1686311
Abstracts
Otologie

Einfluss der Modulationscharakteristika auf das Sprachverstehen von Cochlea-Implantat-Nutzern im Störgeräusch

T Weißgerber
1   Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt, Frankfurt/M.
,
F Völk
2   WindAcoustics UG, Windach
,
T Stöver
1   Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt, Frankfurt/M.
,
U Baumann
1   Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt, Frankfurt/M.
› Author Affiliations
Deutsche Forschungsgemeinschaft, Projekt 337436298
 

Einleitung:

Normalhörende zeigen eine deutliche Verbesserung im Sprachverstehen bei der Anwesenheit zeitlicher Lücken in Störgeräuschen, während Nutzer von Cochlea-Implantaten (CIs) in diesen Hörsituationen häufig keinen Gewinn haben oder sich sogar verschlechtern. Ziel der Studie war die Untersuchung des Sprachverstehens in Abhängigkeit der zeitlichen Modulation des Störgeräuschs.

Material und

Methode:

14 normalhörende Probanden (NH) und 12 bilateral versorgte CI-Nutzer im Alter zwischen 18 und 45 Jahre nahmen an der Studie teil. Die Sprachverständlichkeitsschwelle (SVS) im Störgeräusch wurde adaptiv mit dem Oldenburger Satztest. Neben dem zeitlich kontinuierlichen Oldenburger Rauschen (Olnoise) wurden drei unterschiedlich zeitlich modulierte Störgeräusche mit dem gleichen Spektrum wie Olnoise sowie das ISTS-Störgeräusch und ein männlicher japanischer Sprecher (JS) als Störer gewählt.

Ergebnisse:

Die NH-Gruppe konnte eine Verbesserung in der SVS in den modulierten Situationen von bis zu 17 dB gegenüber dem unmodulierten Olnoise erzielen. Die CI-Gruppe erreichte im Olnoise eine um 4,5 dB schlechtere SVS als die NH-Gruppe. Im modulierten Störgeräusch zeigte sich eine im Mittel um 2,2 dB bessere SVS als im Olnoise, während diese sich im ISTS um 2,2 dB und beim JS um 4,6 dB verschlechterte. Die mittlere SVS der NH-Gruppe war im ISTS und beim JS um 17 – 18 dB besser.

Schlussfolgerung:

In der vorliegenden Studie zeigte sich ein geringfügiger Effekt des Lückenhörens bei CI-Nutzern bei modulierten, nicht-natürlichen Schallen. Im deutlichen Gegensatz zu Normalhörenden verschlechterte sich das Sprachverstehen bei natürlichen oder sprachähnlichen Schallen jedoch signifikant gegenüber der unmodulierten Situation.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

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