Subscribe to RSS

DOI: 10.1055/s-0039-1686318
Intratympanale Dexamethason/Hyaluronsäure und rheologische Infusionstherapie bei Diabetes mellitus Typ II – Patienten mit Hörsturz
Einleitung:
Ziel der Studie war der Vergleich der Wirksamkeit einer alleinigen intravenösen (i.v.) Hochdosis-Steroidtherapie und einer Kombinationstherapie mit intratympanaler Steroidinjektion (ITI) bei Hörsturzpatienten mit und ohne Typ-2-Diabetes (DM II).
Methoden:
Bei dieser retrospektiven Analyse wurden die Daten von 194 Patienten ausgewertet: Davon war bei 58 Patienten ein DM II bekannt; 35 Patienten zeigten pathologische Blutzuckerwerte ohne diagnostizierten DM II. 75 Patienten erhielten ausschließlich eine i.v.-Therapie mit hochdosiertem Prednisolon und Pentoxifyllin, 119 Patienten erhielten zusätzlich ITIs mit Dexamethason/Hyaluronsäure. Es wurden die absolute Veränderung der tonaudiometrischen Hörschwelle im Tief-Mitteltonbereich (0,5; 1, 2 kHz) und im Hochtonbereich (4 und 8 kHz) sowie der Anteil der Patienten mit Therapieansprechen (Hörverbesserung ≥10 dB) zwischen den Patientengruppen verglichen.
Ergebnisse:
DM II-Patienten zeigten unter der alleinigen i.v.-Therapie sowohl im Tief-Mitteltonbereich (Δ= 7,9 dB; p = 0,046) als auch im Hochtonbereich (Δ= 8,9 dB; p = 0,03) eine signifikant geringere Hörverbesserung verglichen mit der Gruppe der Nicht-Diabetiker. Unter Kombinationstherapie erreichten Diabetiker einen tendenziell größeren Hörgewinn als Nicht-Diabetiker ohne statistische Signifikanz. Innerhalb der DM II-Patientengruppe zeigte sich unter Kombinationstherapie in beiden Frequenzbereichen eine signifikant größere Hörverbesserung (Δ= 12,2 dB bzw. 10,2 dB; p = 0,019 bzw. 0,042).
Schlussfolgerungen:
Eine i.v. Steroidtherapie ist bei Diabetikern weniger effektiv als bei Nicht-Diabetikern. Hörsturzpatienten mit DM II können durch eine Kombinationstherapie mit zusätzlichen ITI eine größere Hörverbesserung erreichen als durch alleinige i.v.-Therapie.
Publication History
Publication Date:
23 April 2019 (online)
© 2019. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).
Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York