CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S160-S161
DOI: 10.1055/s-0039-1686560
Abstracts
Pädiatrische HNO-Heilkunde

Kindliches OSAS als postoperativer Risikofaktor – ist eine pulsoxymetrische Überwachung gerechtfertigt?

T Gehrke
1   Universitätsklinikum Würzburg. Klinik für Hals-Nas, Würzburg
,
S Hackenberg
2   HNO-Uniklinik Würzburg, Würzburg
,
R Hagen
2   HNO-Uniklinik Würzburg, Würzburg
,
A Scherzad
2   HNO-Uniklinik Würzburg, Würzburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Obstruktiv bedingte Atemaussetzer bei Kindern mit Hyperplasie des lymphatischen Gewebes stellen eine der häufigsten Indikationen für eine Adenotonsillotomie dar. Die Verdachtsdiagnose kindliches OSAS führt an vielen Kliniken zur Forderung der Anästhesie nach einem postoperativen Überwachungsplatz mit Pulsoxymetrie. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss von kindlichem OSAS auf Narkoserisiken und postoperative Komplikationen zu evaluieren

Methoden:

Es wurden retrospektiv die Daten von 2000 Kindern ausgewertet, welche zwischen 2009 und 2017 eine Adenotomie, Tonsillotomie oder Tonsillektomie in unserer Klinik erhielten. Bei etwa 25% der Kinder bestand die Verdachtsdiagnose kindliches OSAS, diese wurden postoperativ eine Nacht in der Kinderklinik mit Pulsoxymetrie überwacht. Ausgewertet wurden der Einfluss von Gewicht, BMI, Vorerkrankungen, OP-Dauer und speziell OSAS auf peri- und postoperative Komplikationen.

Ergebnisse:

Als Risikofaktoren für perioperative Komplikationen konnten Unter- sowie Übergewicht, junges Alter, Vorerkrankungen sowie kindliches OSAS passend zur Literatur identifiziert werden. Komplikationen der postoperativen Überwachung traten ausschließlich bei Kindern auf, bei denen sowohl OSAS als auch schwere Vorerkrankungen vorlagen.

Schlussfolgerungen:

Kindliches OSAS erhöht das Risiko für Komplikationen unmittelbar perioperativ, während der postoperativen stationären Überwachung jedoch nur bei Kindern mit schweren Vorerkrakungen. Die Adenotonsillotomie ist als kausale Therapie des kindlichen OSAS zu sehen. Daher besteht aus unserer Sicht keine Indikation für eine postoperative pulsoxymetrische Überwachung allein aufgrund des Verdachtes auf ein kindliches OSAS.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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