CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S161
DOI: 10.1055/s-0039-1686561
Abstracts
Pädiatrische HNO-Heilkunde

Fallbericht einer jugendlichen Patientin mit knöcherner frontotemporaler Schwellung

A Gey
1   Universitätsklinik für HNO, Kopf- und Halschirurgie, Halle/S.
,
K Weinert
2   Universitätsklinik und Poliklinik für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Halle/S.
,
C Kunze
3   Universitätsklinik und Poliklinik für Radiologie, Halle/S.
,
SK Plontke
2   Universitätsklinik und Poliklinik für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Halle/S.
› Author Affiliations
 

Mukozelen sind Hohlräume, welche aus der Verlegung eines Ausführungsganges einer Nasennebenhöhle resultieren. Sie sind mit Mukosa ausgekleidet und mit Schleim gefüllt, welcher im Verlauf zu einer Expansion und Ausdünnung der umgebenden Knochenstrukturen führt. Die Ursachen sind in der Regel vorangegangene Traumata oder auch Voroperationen der Nasennebenhöhlen. In den überwiegenden Fällen ist eine endonasale Sanierung möglich. Bei einigen Ausnahmen kann eine extranasale Vorgehensweise über einen Killian- Schnitt oder eine osteoplastische Stirnhöhlenoperation notwendig werden.

Wir berichten über eine 12- jährige Patientin mit einer seit 2 – 3 Jahren progredienten knöchernen Schwellung von ca. 5 × 5 cm frontotemporal rechts. Auf Nachfrage war kein Trauma erinnerlich, jedoch konnte retrospektiv in den Unterlagen der Kinderklinik ein 7 Jahre zuvor stattgehabtes Trauma mit frontaler Platzwunde rechtsseitig eruiert werden. Eine knöcherne Destruktion wurde damals nicht beschrieben.

In einer Magnetresonanztomografie und einer Computertomografie der Nasennebenhöhlen wurde ein lateral ausgefüllter Sinus frontalis rechts mit Ausdünnung und Vorwölbung der anterioren Knochenlamelle beschrieben. Bei weit lateral gelegener Mukozele und bestehender Zweikammerigkeit war ein operatives Vorgehen von endonasal nicht angezeigt. Nach ausführlicher Falldiskussion im Team erfolgte die extranasale, endoskopisch und navigationsgestützte osteoplastische Stirnhöhlen- Operation rechts über einen lateralen Unteraugenbrauenschnitt. Der postoperative Heilungsverlauf gestaltete sich kosmetisch sehr zufriedenstellend. In einer Kontroll- Magnetresonanztomografie 16 Monate postoperativ stellte sich der große laterale Recessus der rechten Stirnhöhle lufthaltig dar.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

© 2019. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York