Die Verwendung von gestielten Temporalis-Lappen bei Rekonstruktionen im Kopf-Hals-Bereich

Einleitung:

Die Verwendung des M. temporalis bei der Rekonstruktion der Kopf- und Halsregion ist heutzutage ein etabliertes Verfahren. Es hat seine Indikation bei Patienten mit schlechter Prognose oder wenn eine rekonstruktive Operation mit freien Lappen vom Patienten abgelehnt wird oder nicht möglich ist. Er kann bei Obliterationen von Fisteln der Nasennebenhöhlen und der Mundhöhle oder zur Obliteration der Augenhöhle nach Exenteratio Orbitae eingesetzt werden.

Patienten und

Methoden:

Von Januar 2004 bis Februar 2017 wurden in unseren Abteilungen 100 Patienten behandelt. Den meisten Fällen lagen onkologische Erkrankungen zugrunde. Es wurden insgesamt 104 gestielte Temporalislappen durchgeführt; in einigen Fällen verwendeten wir einen bilateralen Temporalislappen für die vollständige Rekonstruktion des Oberkiefers.

Ergebnisse:

Nur bei zwei Patienten wurden Komplikationen im Zusammenhang mit der oralen Lappendehiszenz erfasst. Diese Fälle erforderten keine Lappenrevision, obwohl eine längere Wundheilungsphase folgte. Vier Patienten entwickelten eine transitorische Parese des N. frontalis.

Diskussion:

Wichtige Aspekte für die Wahl des M. temporalis für die Rekonstruktion des oberen und mittleren Gesichts sind:

1) Nähe zu dem zu rekonstrruierenden Zielgebiet

2) Die Lappenposition und der Aufwand zur Mobilisierung

3) Die extreme Vielseitigkeit aufgrund der verfügbaren Gewebemenge.

Der gestielte Temporalislappen ist eine günstige Option für die Rekonstruktion des Oberkiefers, der Augenhöhle sowie für die Rekonstruktion der vorderen und mittleren Schädelgrube.

Schlussfolgerung:

Die Temporalis-Lappen ist eine bewährte und zuverlässige Option für die Mittelgesichtsrekonstruktion. Es kann zu einer Frontal- Hypomobilität kommen, die sich normalerwiese in 20 bis 40 d wieder zurückbildet.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)