Nachweis eines extramedullären Plasmozytoms in den Keilbeinhöhlen

Einleitung:

Das extramedulläre Plasmozytom macht 5% der Plasmazellerkrankungen aus und ist charakterisiert durch eine solitäre Plasmazellvermehrung. 80% sind in den oberen Atemwegen lokalisiert.

Methodik:

Fallpräsentation, Literaturrecherche

Ergebnisse:

Eine 62-Jährige Patientin wurde aufgrund multipler Befunde der Keilbeinhöhlen vorgestellt. Während der Chemotherapie eines Plasmozytoms beschrieb die Patientin eine Hypästhesie im Bereich N. mandibularis links. In einer MRT zeigten sich zwei exophytisch wachsende Befunde am Keilbeinhöhlendach und -boden. Eine trigeminale Läsion links wurde ausgeschlossen, sodass die vorgenannten Tumoren ein Zufallsbefund darstellen.

Eine CT der Nasennebenhöhlen zeigte die Befunde in der Keilbeinhöhle mit erhöhten Dichtewerten. Lateral und dorsobasal der Raumforderungen fanden sich Knochendefekte sowie eine Strukturdefektbildung. Der Clivus wies eine inhomogene Struktur auf, teils strukturverdichtet als auch aufgehellt wirkend. Weiterhin war die Felsenbeinspitze destruiert. Es erfolgte die endoskopische Probenentnahme bzw. Exstirpation der Raumforderungen. Histologisch zeigte sich eine dichte Infiltration plasmazellulär differenzierter Zellen mit Kernpleomorphie und Doppelkernigkeit. Nach immunhistologischen Aufarbeitung wurden Merkmale eines extramedullären Plasmozytoms nachgewiesen: CD 138 und MUM 1, sowie eine monotypische Expression der Immunglobulin-Leichtkette Kappa. Dieser Befund war als Progress nach abgeschlossener Chemotherapie zu werten, sodass die Patientin nach entsprechendem Staging einer Antikörpertherapie zugeführt wurde.

Schlussfolgerung:

Extramedulläre Plasmozytome kommen in den Nasennebenhöhlen selten vor, sind differentialdiagnostisch zu bei soliden Raumforderungen insbesondere mit begleitenden Osteolysen zu beachten.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)