CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S349-S350
DOI: 10.1055/s-0039-1686653
Poster
Rhinologie

Stirnhöhlenmetastase eines follikulären Schilddrüsenkarzinoms

C Braunwarth
1   HNO, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
,
R Laskawi
1   HNO, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
,
CO Sahlmann
2   Nuklearmedizin, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
,
D Beutner
1   HNO, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Follikuläre Schilddrüsenkarzinome (FTC) machen etwa 10 – 15% der Schilddrüsenkarzinome aus und werden den differenzierten Schilddrüsenkarzinomen zugerechnet. Oft ist eine histologische Abgrenzung zu gesundem Schilddrüsengewebe schwierig. Jodmangelstrumae erhöhen das Risiko des Auftretens von FTC deutlich. Eine Fernmetastasierung erfolgt meist hämatogen, in erster Linie in Lunge, Skelett, Hirn und Leber.

Methodik:

Der Fall einer Patientin wird kasuistisch dargestellt, inklusive bildgebender Verfahren.

Ergebnisse:

Eine 61-jährige Patientin stellte sich mit persistierenden frontalen Cephalgien vor. Aufgrund rezidivierender Strumae waren in der Vorgeschichte drei Schilddrüsenresektionen erfolgt. In einer cMRT fiel eine solide Raumforderung der linken Stirnhöhle auf. In einer CT-NNH zeigte sich eine Knochenarrosion zur vorderen Schädelgrube und in das linke Orbitadach. Es erfolgte eine endoskopisch-endonasale Siebbeinoperation mit Gewebeentnahme. Hier konnte gut differenziertes Schilddrüsengewebe ohne Zellatypien nachgewiesen werden. Aufgrund der Lokalisation, Vorgeschichte und klinischem Befund wurde die Diagnose einer Stirnhöhlenmetastase eines FTC gestellt. Es erfolgte eine Stirnhöhlenrevision von außen mit Entnahme der Periorbita und Duraplastik als kombinierter neurochirurgisch-HNO-ärztlicher Eingriff. Nach Rest-Thyreoidektomie erfolgte die nuklearmedizinische Einleitung einer Radiojodtherapie.

Schlussfolgerung:

Unklare Raumforderungen der Nasennebenhöhlen erfordern eine zeitnahe histologische Sicherung. Seltene Tumorentitäten sind differenzialdiagnostisch in Betracht zu ziehen. Differenzierte Schilddrüsenkarzinome bedürfen aufgrund ihrer histologisch erschwert einzuschätzenden Dignität einer gründlichen interdisziplinellen Diagnostik, Evaluation und Therapie.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

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