CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S172
DOI: 10.1055/s-0039-1686675
Abstracts
Rhinologie

Signifikante Überexpression von Serin-Protease-Inhibitoren in Gewebe und Exosomen von Patienten mit chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen

S Müller
1   HNO, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
,
O Wendler
1   HNO, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
,
S Dillon
2   Beth Israel Deaconess Medical Center/Harvard Medical School, Boston, USA
,
T Libermann
2   Beth Israel Deaconess Medical Center/Harvard Medical School, Boston, USA
,
A Nocera
3   Massachusetts Eye and Ear Infirmary, Harvard Medical School, Boston, USA
,
B Bleier
3   Massachusetts Eye and Ear Infirmary, Harvard Medical School, Boston, USA
,
H Iro
1   HNO, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
› Author Affiliations
 

Hintergrund:

Der Fibrinolyse-Signalweg (FS) ist bereits in früheren Studien mit der Ätiopathogenese der chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSmNP) in Verbindung gebracht worden. Ziel dieser Studie war 1) Proteinveränderungen von ausgewählten Serin-Protease-Inhibitoren in CRSmNP zu untersuchen und 2) diese Veränderungen des FSs in Gewebe mit exosomalen Proteinveränderungen zu korrelieren und somit ihr Potential als exosomale, „nicht-invasive Biopsie“ für CRSmNP zu evaluieren.

Methoden:

Vergleich ausgewählter Proteine (SerpinB2, SerpinF2, SerpinG1, SerpinE1) aus Gewebe und Exosomen von Patienten mit CRSmNP und Kontrollen mittels Western Blot (WB; n = 6/Gruppe) und immunhistochemischer Färbungen (IHC). Zudem Analyse des Transkriptoms (n = 10/Gruppe) dieser Proteine mittels einer Gesamt-Transkriptom-Sequenzierung. Die statistische Auswertung erfolgte mittels des Whitney-Mann-U-Tests.

Ergebnisse:

Der transkriptomische Datensatz zeigte multiple differentiell exprimierte Gene, SerpinB2 (FC 7.38), SerpinE1 (FC 1.42), SerpinF2 (FC 2.03) und SerpinG1 (FC 0.72) einschließend. Die WB und IHC Analyse zeigte eine Überexpression der Serin-Protease-Inhibitoren in Gewebe (p < 0.01 für alle Proteine), passend zu einer herabregulierten Fibrinolyse-Signalkaskade. Die exosomalen Serin-Protease-Inhibitoren zeigten ähnliche Ergebnisse.

Schlussfolgerung:

Unsere Analyse unterstützt die Hypothese, dass der FS aufgrund eines Ungleichgewichts der proteolytischen Kaskade in Patienten mit CRSmNP herabreguliert ist, was zu einer vermehrten Einlagerung von Fibrin in die Polypen führt. Zudem unterstützen unsere Daten die Hypothese, dass die exosomale Proteinanalyse als „nicht-invasive Biopsie“ und als neue Methode zur Untersuchung der chronisch sinonasalen Entzündungsreaktion genutzt werden könnte.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

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