CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S173
DOI: 10.1055/s-0039-1686679
Abstracts
Rhinologie

Medikamentengebrauch bei Patienten mit chronischer Rhinosinusitis in Deutschland

J Park
1   Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Bochum
,
D Seidel
2   Städtisches Klinikum Solingen, Solingen
,
S Bogaert
1   Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Bochum
,
K van Ackeren
1   Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Bochum
,
S Dazert
1   Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Bochum
,
C Bachert
3   Upper Airways Research Laboratory, Ghent University Hospital, Gent, Belgien
,
K Kostev
4   Epidemiology, IQVIA, Frankfurt/M.
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Ziel der vorliegenden Studie war es, einen Einblick in die medizinischen Behandlungsmethoden von Patienten mit chronischer Rhinosinusitis (CRS) in Deutschland zu geben. Eine Untersuchung der ICD-Codes und der ATC-Klassen von CRS-Patienten in Hausarzt (HA)- und HNO-Praxen sollte das vorherrschende Behandlungsverhalten aufzeigen.

Methoden:

Die vorliegende Studie verwendete Daten aus der Disease Analyzer-Datenbank (IQVIA). Die Stichprobe umfasste Patienten aus 940 HA- und 106 HNO-Praxen, die 2015 als „chronische Sinusitis“ (ICD-10: J32) oder „Nasenpolypen“ (ICD-10: J33) kodiert waren. Die primären Messgrößen waren die Patientenanzahl mit diesen Diagnosen pro Praxis sowie der Anteil der Patienten mit Verschreibungen für topische und systemische Corticosteroide, Antibiotika, Antihistaminika und Dekongestiva innerhalb von 365 Tagen nach der ersten Diagnose.

Ergebnisse:

Diese retrospektive Studie umfasste 26768 Patienten mit Kodierung für ICD-10: J32 und 516 Patienten für ICD-10: J33 in HA-Praxen und korrespondierend 19826 Patienten (ICD-10: J32) und 1773 Patienten (ICD-10: J33) in HNO-Praxen. Bei Patienten, die mit ICD-10: J32 kodiert wurden, wurden topische Kortikosteroide mit einer geringen Rate verordnet (HA: 12,3%, HNO: 34,3%). Bei Patienten, die mit ICD-10: J33 kodiert wurden, war der topische Kortikosteroidgebrauch in HA- (27,3%) und in HNO-Praxen (71,2%) höher.

Schlussfolgerungen:

Die topische Kortikosteroidverwendung bei CRS-Patienten in HA-Praxen in Deutschland ist so gering wie in anderen westlichen Ländern. Die verstärkte Anwendung topischer Kortikosteroide bei CRS-Patienten mit Polyposis sollte in HA- und HNO-Praxen gefördert werden.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

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