CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S182
DOI: 10.1055/s-0039-1686771
Abstracts
Schlafmedizin

Optimierung der Stufendiagnostik bei obstruktiver Schlafapnoe: Epworth Sleepiness Scale, Erlangen Questionnaire und Biomarker NAP-2 im Vergleich

J Bauer
1   Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen, Erlangen
,
M Traxdorf
1   Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen, Erlangen
,
J Haferkamp
1   Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen, Erlangen
,
O Wendler
1   Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen, Erlangen
,
E Messbacher
1   Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen, Erlangen
› Author Affiliations
 

Die bei Verdacht auf obstruktive Schlafapnoe (OSA) empfohlene Stufendiagnostik des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) erweist sich in der klinischen Routine als zeit- personal- und kostenintensiv. Ziel dieser Pilotstudie ist daher die Entwicklung eines effektiven Screeningverfahrens zur Optimierung der dem Goldstandard Polysomnografie vorgelagerten diagnostischen Stufen 1 – 3 (Anamnese, Fragebögen, Untersuchung, Polygrafie). Die Fragebögen Epworth Sleepiness Scale (ESS), Erlangen Questionnaire (EQ) und der potentielle Biomarker NAP-2 wurden hinsichtlich Ihrer Sensitivität und Spezifität miteinander verglichen.

Im Zeitraum von 01/2015 bis 04/2018 wurden an der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Erlangen insgesamt 123 Personen (n = 123) in die Pilotstudie eingeschlossen. 90 Patienten mit polysomnografisch gesicherter OSA (mittl. AHI = 36, Alter = 52, BMI = 32), sowie 33 Kontrollen (mittl. Alter = 39, BMI = 25). Die Erhebung der Fragebögen ESS und EQ sowie die Bestimmung des Serumlevels von NAP-2 mittels ELISA, wurden vor der Polysomnografie (Stufe 4) durchgeführt.

Der ESS sowie der EQ erreichte in diesem Studienkollektiv eine Sensitivität und Spezifität von 48% und 82%, respektive von 81% und 54%. Der Biomarker NAP-2 erreichte eine Sensitivität von 81% und eine Spezifität von 61%, mit einem positiv prädiktiven Wert von 85% und negativ prädiktiven Wert von 54%.

Im Rahmen der non-invasiven Diagnostik scheint der EQ dem bereits etablierten ESS aufgrund der höheren Sensitivität überlegen zu sein. Mit der Verwendung des Biomarkers NAP-2 wird die höchste Sensitivität und Spezifität erreicht. So scheint die Bestimmung von NAP-2 in dieser Pilotstudie im Rahmen der Primärdiagnostik für OSA der empfohlenen polygrafischen Diagnostik als zumindest ebenbürtig.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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