CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S376-S377
DOI: 10.1055/s-0039-1686823
Poster
Speicheldrüsen/Schilddrüsen

Schwannome des Nervus facialis als Differentialdiagnose zu Parotistumoren

M Hüser
1   Uniklinik Göttingen – Abteilung HNO, Göttingen
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Einleitung:

Schwannome des Nervus facialis stellen eine seltene Entität von Tumoren der Regio parotidea dar. Schwannome sind langsam wachsende gutartige Tumoren, ausgehend von den Schwannschen-Zellen, die in jeder Altersgruppe auftreten können, gehäuft jedoch eine Assoziation zur Neurofibromatose zeigen. Intraoperativ imponieren sie ähnlich wie ein Fibrom. Durch verdrängendes Wachstum können sie selten eine Fazialisparese hervorrufen.

Fall:

Wir demonstrieren den Fall eines Patienten, der sich mit einer seit 7 Jahren bestehenden Schwellung der Regio parotidea vorstellte. Sonografisch zeigte sich eine zystoide Struktur von ca. 3 × 2 cm Größe ohne Vaskularisation. Es wurde zur Spezifizierung der Diagnostik ein cMRT angefertigt, auf welchem sich der Tumor hyperintens darstellte und die Verdachtsdiagnose eines Schwannoms gestellt wurde.

Bei letztlich unklarer Schwellung führten wir den Patienten einer lateralen Parotidektomie zu. Intraoperativ präsentierte sich ein tumoröses Kompartiment mit Aspekten eines Fibroms, von welchem der Nerv nicht sicher zu trennen war. In der Schnellschnittdiagnostik konnte dann die Verdachtsdiagnose eines Schwannoms bestätigt werden. Von einer totalen Tumorresektion wurde, wie im Vorfeld mit dem Patienten besprochen, abgesehen.

Schlussfolgerung:

Die Prognose des Schwannoms ist grundsätzlich gut, jedoch muss davon ausgegangen werden, dass bei fehlender Resektabilität im Verlauf eine Parese eintreten kann. Bei Patienten mit entsprechender Histologie sollte eine Abklärung bzgl. einer Neurofibromatose erfolgen. Das Schwannom verbleibt als seltene, jedoch in Erwägung zu ziehende Differentialdiagnose eines Tumors der Regio parotidea.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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