Häufigkeit und Therapie des Zystadenolymphoms der Glandula parotis

Einleitung:

Bisher wird das Zystadenolymphom (ZL) in der Literatur immer noch als der zweithäufigste gutartige Parotistumor genannt. Neuere Publikationen scheinen hier eine Veränderung anzuzeigen. Ziel dieser Studie ist daher die Häufigkeit des ZL unserem Patientengut und dessen Therapie retrospektiv zu beurteilen.

Methoden:

Es wurden alle Patienten eingeschlossen, die sich von 3/2014 – 8/2018 einer Parotidektomie unterzogen. Die Daten wurden prospektiv gesammelt und dann hinsichtlich der Tumorentität mit besonderem Augenmerk auf die Art der Operation und die postoperativen Komplikationen ausgewertet.

Ergebnisse:

Unter 592 Patienten die eine Parotidektomie erhielten hatten 463 (78,8%) einen benignen Befund in der histologischen Untersuchung. Bei 197 (42,5%) Patienten wurde ein ZL, bei 128 (27,6%) ein pleomorphes Adenom (PA) und bei weiteren 136 (29,4%) eine andere gutartige Läsion diagnostiziert. Unter den Patienten mit ZL traten 53 (26,9%) multifokal auf und 9 bilateral (4,6%). 129 (65,4%) Patienten mit ZL konnten mit einer extrakapsuläre Dissektion (ECD) drüsenerhaltend operiert werden. Ein Rezidiv bzw. eine erneute Erkrankung der gleichen Drüse wurden bisher nicht beobachtet.

Schlussfolgerungen:

Unsere Studie zeigt, dass das ZL in unserem Kollektiv vor dem PA der häufigste gutartige Parotistumor ist. Wir können damit die Beobachtung anderer Autoren teilen. Die Gründe hierfür sind bisher noch unklar. Möglicherweise führt auch die verbesserte bildgebende Diagnostik zu einer häufigeren Zuweisung von Patienten mit ZL. Therapeutisch steht die drüsenerhaltende Therapie der ECD im Vordergrund. Anders als bei den PA ist hier keine Tumorstreuung zu befürchten.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)