Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e4-e5
DOI: 10.1055/s-0039-1687946
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Langfristige Kosteneffektivität der Mammareduktionsplastik bei Patientinnen mit Makromastie aus Sicht der Kostenträger und der Gesellschaft

AM Brendle-Behnisch
1   Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Brustzentrum, Erlangen, Deutschland
,
A Arkudas
2   Plastisch- und Handchirurgische Klinik des Universitätsklinikums Erlangen, Brustzentrum, Erlangen, Deutschland
,
SM Jud
1   Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Brustzentrum, Erlangen, Deutschland
,
MG Schrauder
1   Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Brustzentrum, Erlangen, Deutschland
,
MR Bani
1   Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Brustzentrum, Erlangen, Deutschland
,
C Rauh
1   Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Brustzentrum, Erlangen, Deutschland
,
CC Hack
1   Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Brustzentrum, Erlangen, Deutschland
,
RE Horch
2   Plastisch- und Handchirurgische Klinik des Universitätsklinikums Erlangen, Brustzentrum, Erlangen, Deutschland
,
MW Beckmannn
1   Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Brustzentrum, Erlangen, Deutschland
,
MP Lux
1   Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Brustzentrum, Erlangen, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 

Fragestellung:

Die symptomatische Makromastie kann erhebliche gesundheitsökonomische Auswirkungen infolge notwendiger Therapien und Einschränkungen des sozialen und beruflichen Lebens haben. Obwohl die Mammareduktionsplastik eine kurative Therapiemaßnahme darstellt, werden die Kostenübernahmeanträge meist von den Kostenträgern abgelehnt. Stattdessen werden konservative Maßnahmen empfohlen. Für eine Studie des Universitäts-Brustzentrums Franken wurde der Kosten-Nutzwert der Reduktionsplastik anhand der Kosten pro qualitätsadjustiertem Lebensjahr (QALY) aus der Perspektive der Kostenträger und Gesellschaft ermittelt.

Methodik:

76 Patientinnen mit einer Reduktionsplastik im Zeitraum 2008 – 2016 nahmen mittels eines zweigeteilten Fragebogens teil. Es wurden Daten über Arztkontakte, medizinische Behandlungen, Heilmittelmaßnahmen, Arzneimitteleinnahmen, Arbeitsausfall und die Kostenerstattung der Brustreduktion durch die Krankenkassen erhoben. Anamnestische Daten wurden aus den Patientenunterlagen ermittelt. Auf dieser Grundlage erfolgte die Berechnung der konservativen und operativen Therapiekosten sowie der indirekten medizinischen und nicht-medizinischen Kosten. Anhand einer visuellen Analogskala (VAS) wurde die Lebensqualität im Verlauf ermittelt und daraus die QALYs berechnet.

Ergebnis:

Die Berechnungsergebnisse zeigen eine ausgeprägte Kosteneffektivität der Mammareduktionsplastik im Vergleich zur konservativen Therapie. Der hohe präoperative Ressourcenverbrauch sinkt, da postoperativ die Anzahl der Arztbesuche deutlich abnimmt, Heilmittel und Medikamente weniger in Anspruch genommen werden und der Arbeitsausfall reduziert wird. Die Kostenträger und die Gesellschaft sparen langfristig Folgekosten ein. Zudem verbessert sich die Lebensqualität nach dem Eingriff erheblich, so dass ein bedeutender Gewinn an QALYs generiert wird.

Schlussfolgerung:

Die Kosten-Nutzwert-Analyse verdeutlicht eindrucksvoll, dass Patientinnen, Kostenträger und die Gesellschaft von der Mammareduktionsplastik bei Makromastie langfristig profitieren. Der Eingriff stellt eine kosteneffektive Therapiemaßnahme dar, da volkswirtschaftliche Folgekosten reduziert werden. Die Ergebnisse können zukünftige Kostenübernahmeanträge und Entscheidungen der Kostenträger unterstützen.