Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e15-e16
DOI: 10.1055/s-0039-1687980
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einsatz von CDK4/6 Inhibitoren in der Therapie des lokal fortgeschrittenen Mammakarzinoms

S Seitz
1   Uniklinik Regensburg, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Regensburg, Deutschland
,
M Hetterich
1   Uniklinik Regensburg, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Regensburg, Deutschland
,
B Roca Ripoll
1   Uniklinik Regensburg, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Regensburg, Deutschland
,
M Evert
2   Uniklinik Regensburg, Pathologie, Regensburg, Deutschland
,
H Wiesinger
3   Prathologie Praxis Dres. Wiesinger et al., Regensburg, Deutschland
,
O Ortmann
1   Uniklinik Regensburg, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Regensburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 

Wir präsentieren die Kasuistik einer 75-jährigen Patientin, bei der aufgrund einer unklaren therapieresistenten Hautrötung der linken Mamma 08/17 ein lokal fortgeschrittenes inflammatorisches Mammakarzinom (cT4b, cN+, cM0, invasiv-lobulär, ER12, PR6, Her2neu neg Ki 67 10%) erstdiagnostiziert wurde. Der Karnofsky Index betrug 70%. Es wurde eine neoadjuvante Chemotherapie nach dem EC-T Protokoll eingeleitet. Hierunter kam es zu einem mäßigen Therapieansprechen. Nach 4 Zyklen EC und 7 Zyklen Taxol erlitt die Patientin einen kardiogenen Schock bei erstdiagnostizierter Tachyarrhythmia absoluta mit hochgradiger Einschränkung der LVEF sowie eine Verschlechterung der Nierenfunktion bei kardiorenalem Syndrom. Aufgrund der Therapieverzögerung der NACT durch o.g. Ereignisse erfolgte eine Therapieumstellung auf eine endokrine Therapie mit Letrozol. Eine Chemotherapie konnte aufgrund der kardialen Symptomatik nicht mehr weiter durchgeführt werden. Nach Rekonvaleszenz stellte sich die Patientin daher 03/18 zur Planung des operativen Eingriffs vor. Hier zeigten sich im Mapping der Cutis zur Festlegung des zu resezierenden Areals in mehreren Proben weiterhin Karzinominfiltrate, sodass als Alternative zu einem ausgedehnten operativen Vorgehen mit plastischer Deckung mit der Patientin die Erweiterung der bereits eingeleiteten endokrinen Therapie mit Palbociclib über 3 – 6 Zyklen besprochen wurde. Es zeigte sich hierunter lokal im Verlauf makroskopisch ein gutes Ansprechen bei guter Verträglichkeit. 09/18 zeigten sich nach 6 Zyklen beim erneuten Mapping allerdings weiter Infiltrate durch das Karzinom.

Die Therapie wurde daraufhin im Einvernehmen mit der Patientin über weitere 3 – 6 Zyklen fortgeführt. Eine operative Therapie lehnte die Patientin im Verlauf aufgrund der guten Therapieverträglichkeit, des Ansprechens und aus Angst vor den operativen Begleitrisiken angesichts des Alters und der Vorgeschichte ab.