Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e25
DOI: 10.1055/s-0039-1688011
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ergebnisse der robotergestützten Radiochirurgie bei Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom – Eine Pattern-of-Care-Analyse

D Krug
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Strahlentherapie, Kiel, Deutschland
2   SAPHIR Radiochirurgie Zentrum Norddeutschland, Güstrow, Deutschland
,
F Horn
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Strahlentherapie, Kiel, Deutschland
,
R Baumann
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Strahlentherapie, Kiel, Deutschland
3   St. Marien-Krankenhaus Siegen, Klinik für Radio-Onkologie, Siegen, Deutschland
,
S Wurster
2   SAPHIR Radiochirurgie Zentrum Norddeutschland, Güstrow, Deutschland
4   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Greifswald, Deutschland
,
M Szücs
5   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Rostock, Deutschland
,
G Hildebrandt
5   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Rostock, Deutschland
,
J Dunst
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Strahlentherapie, Kiel, Deutschland
,
O Blanck
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Strahlentherapie, Kiel, Deutschland
2   SAPHIR Radiochirurgie Zentrum Norddeutschland, Güstrow, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 

Fragestellung:

Die stereotaktische Bestrahlung von Hirnmetastasen in Form der Einzeit-Radiochirurgie (SRS) oder der fraktionierten stereotaktischen Radiotherapie (SRT) wird mittlerweile routinemäßig eingesetzt. Auch bei Metastasen im Körperstammbereich wird die stereotaktische Radiotherapie (SBRT) aufgrund technischer Innovationen vermehrt angewendet.

Methodik:

Es handelt sich um eine retrospektive unizentrische Analyse von Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom, die zwischen 03/2012 und 10/2018 mittels robotergestützter Radiochirurgie bestrahlt wurden. Untersucht wurden 54 Pat. mit einem medianen Alter von 56 Jahren. Insgesamt wurden 133 Läsionen mittels SRS/SRT/SBRT bestrahlt (99 Hirnmet., 21 Leber-/Lungenmet., 11 Knochenmet., 2 LK-Met.). Wenn notwendig (z.B. bei reduzierter Verschreibungsdosis und großen Tumoren) optimierten wir ohne DMax-Reduktion die zentrale GTV-Dosis um den Tumorkern zu „boosten“. Nach ICRU 91 wurden im Median in 1 – 5 Fraktionen eine PTV D98% BED10 von 50,9 Gy, eine PTV D2% BED10 von 90,2 Gy und eine GTVmean BED10 von 72 Gy verabreicht.

Ergebnisse:

Insgesamt traten nur 5 Lokalrezidive bei 4 Patientinnen auf (4 Hirnmet., 1 Lebermet., mediane Zeit bis Progress 24,8 Monate). Die 1- und 2-Jahres-Lokalkontrolle lag bei 100% bzw. 92,3%. Das mediane Überleben ab der ersten Bestrahlung betrug 18 Monate (33 Pat. mit Hirnmet. 12 Mo., 14 Pat. mit Leber-/Lungenmet. 21 Mo., 8 Pat. mit Knochenmet. 45,5 Mo.). Es wurden drei zerebrale Radionekrosen beobachtet, von denen zwei eine OP erforderlich machten. Weitere höhergradige Nebenwirkungen traten nicht auf.

Schlussfolgerung:

Die robotergestützte SRS/SRT/SBRT mit zentraler Dosisoptimierung ist ein sicheres und effektives Verfahren bei Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom.