Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e29
DOI: 10.1055/s-0039-1688025
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Diagnostische Leukapherese zur Anreicherung Zirkulierender Tumorzellen bei Patientinnen mit primärem und metastasiertem Mammakarzinom – Überprüfung der klinischen Sicherheit

F Meier-Stiegen
1   Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
B Jäger
1   Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
F Reinhardt
1   Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
J Naskou
1   Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
A Franken
1   Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
H Neubauer
1   Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
C Driemel
1   Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
E Ruckhäberle
1   Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
D Niederacher
1   Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
J Fischer
1   Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
NH Stoecklein
1   Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
T Fehm
1   Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 

Einleitung:

Die prognostische Relevanz zirkulierender Tumorzellen (CTCs) wurde in klinischen Studien bei Mammakarzinom-Patientinnen aller Stadien gezeigt. Die Möglichkeit der CTC-Charakterisierung wird durch ihre geringe Anzahl limitiert. Die Integration der diagnostischen Leukapherese (DLA) in Isolation und Charakterisierung der CTCs ermöglicht deren Nachweis in höherer Zahl und gesteigerter Positivitätsrate. Ziel der vorliegenden Studie war die Überprüfung der klinischen Sicherheit der DLA bei 39 Mammakarzinom-Patientinnen.

Methoden:

Die DLA wurde mindestens einen Tag vor Operation bzw. Start der Chemotherapie durchgeführt (medianes Blutvolumen: 2,7 l). Vor Start sowie im Anschluss erfolgten die Messung von Puls und Blutdruck sowie die Kontrolle des Blutbildes. Die Quantifizierung der CTCs im DLA-Produkt erfolgte mittels CellSearch, wobei median 1,8 × 108 MNCs prozessiert wurden.

Ergebnisse:

Bei 2/41 der teilnehmenden Patientinnen konnte die DLA aufgrund technischer Probleme nicht durchgeführt werden. 26 Patientinnen waren in der primären Situation, bei 13 Patientinnen lag ein metastasiertes Mammakarzinom vor. Schwerwiegende Nebenwirkungen wie Hypotonie oder Übelkeit, die zum Abbruch der DLA geführt hätten, wurden nicht beobachtet. Die Durchführung der DLA beeinflusste nicht den Start der Chemotherapie oder der Operation. Die Kontrolle des Blutbilds zeigte statistisch signifikante, aber klinisch irrelevante Abfälle in der Zahl der Leukozyten und Thrombozyten, der Konzentration des Hämoglobins und beim Hämatokrit. Bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom waren 11/21 der prozessierten DLA Produkte (52%) CTC-positiv (1 – 51 CTCs), beim metastasierten Mammakarzinom 11/13 (85%, 1 – 2913 CTCs).

Zusammenfassung:

Die in der Studie gezeigte klinische Unbedenklichkeit der DLA ermöglicht die Etablierung der DLA als Routineprozedere und die Einbindung der DLA in die Versorgung von Patientinnen mit Mammakarzinom.