Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e30
DOI: 10.1055/s-0039-1688027
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neoadjuvant behandelte Brustkrebspatientinnen: Einflussfaktoren auf das Zeitintervall zwischen Chemotherapie-Ende und Operation

C Müller
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Gynäkologie, Homburg, Deutschland
,
S Juhasz-Böss
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
,
G Schmidt
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
,
P Jungmann
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
,
EF Solomayer
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
,
GP Breitbach
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
,
I Juhasz-Böss
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Laut aktueller S3-Leitlinie ist beim Mammakarzinom eine Operation 2 – 4 Wochen nach dem letzten Chemotherapie-Zyklus empfohlen, z.B. um den Leukozyten-Nadir zu umgehen. In der vorliegenden Studie sollten mögliche Einflussfaktoren auf dieses Zeitintervall überprüft werden.

Methoden:

Alle Patientinnen, die im Zeitraum von 2015 bis 2017 am Universitätsklinikum des Saarlandes eine neoadjuvante Chemotherapie aufgrund eines Mammakarzinoms erhielten, wurden eingeschlossen. Primärer Endpunkt war das Zeitintervall zwischen Ende der Chemotherapie und Operation. Mögliche Einflussfaktoren auf das Zeitintervall, wie Tumorbiologie, Alter der Patientin, präoperatives MRT oder eine Studienteilnahme wurden berücksichtigt. Das jeweilige OP-Verfahren, sowie die Dauer des stationären Aufenthalts wurden ausgewertet. War eine Nachresektion erforderlich, so wurde dies dokumentiert. Zudem wurde die Anzahl der ambulanten Vorstellungen zwischen Ende der Chemotherapie und Operation bestimmt.

Ergebnisse:

Insgesamt erhielten 152 Patientinnen eine neoadjuvante Chemotherapie. Hiervon konnten 139 Patientinnen eingeschlossen werden. Die Dauer zwischen letzter Chemotherapie und Operation betrug im Mittel 28,3 (± 8,74) Tage. Das Alter aller Patientinnen betrug im Mittel 53 (± 13,19) Jahre. Ein präoperatives MRT erhielten 17 Patientinnen (12,1%). 91 Patientinnen (65%) erhielten eine Standard-Chemotherapie. 49 Patientinnen (35%) erhielten eine Chemotherapie im Rahmen einer Studienteilnahme. Im Mittel hatten die Patientinnen 1,6 (± 1,14) ambulante Vorstellungen zwischen letzter Chemotherapie und Operation.

Schlussfolgerung:

Das Zeitintervall zwischen letzter Chemotherapie-Gabe und Operation beträgt 28,3 (± 8,74) Tage. Auf dem Senologiekongress werden alle möglichen Einflussfaktoren auf das Zeitintervall (Tumorbiologie, Alter, präoperatives MRT, Studienteilnahme) detailliert präsentiert.