Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e33
DOI: 10.1055/s-0039-1688035
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prospektive Studie zur Vorhersage der Rezidivwahrscheinlichkeit nach neo-adjuvanter, Anthrazyklin-basierter Chemotherapie durch PITX2 bei Patientinnen mit Östrogenrezeptor-positivem Brustkrebs (P4-Studie)

Authors

  • S Paepke

    1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, München, Deutschland
  • P Fasching

    2   Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
  • M Beckmann

    2   Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
  • M Hamann

    3   Rotkreuzklinikum München, Gynäkologie und Geburtshilfe, München, Deutschland
  • M Braun

    3   Rotkreuzklinikum München, Gynäkologie und Geburtshilfe, München, Deutschland
  • A Schnelzer

    4   RoMed Klinikum Rosenheim, Gynäkologie und Geburtshilfe, Rosenheim, Deutschland
  • O Wilhelm

    5   Therawis Diagnostics GmbH München, München, Deutschland
  • G Schricker

    5   Therawis Diagnostics GmbH München, München, Deutschland
  • R Napieralski

    5   Therawis Diagnostics GmbH München, München, Deutschland
  • V Müller

    6   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Hamburg, Deutschland
  • B Schmalfeldt

    6   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Hamburg, Deutschland
  • M Kiechle

    1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, München, Deutschland
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. Mai 2019 (online)

 

Fragestellung:

Primäres Ziel dieser prospektiven Studie ist zu überprüfen, ob Patientinnen nach neo-adjuvanter Standardtherapie mit einem PITX2-PMR-Wert > 12 eine höhere Rezidivwahrscheinlichkeit (5-Jahres DFS) aufweisen. Zudem soll untersucht werden, ob sich des PITX2-Methylierungsmuster vor/nach neo-adjuvanter Therapie verändert bzw. ob die PITX2-Methylierung im Gewebe und Blut (zellfreie, zirkulierende DNA) korreliert.

Methodik:

In die Studie unter der Leitung von Dr. med. Stefan Paepke sollen 200 Patientinnen an ca. 4 – 6 Studienzentren in Deutschland eingeschlossen werden. Die Haupteinschlusskriterien sind: Weiblich ≥18 Jahre, primärer, nicht-metastasierter ER-positiver, HER2/neu-negativer Brustkrebs mit hohem Rezidivrisiko (cN+, ≥cT2, Grading G2/G3, < 35 Jahre oder hohes Risiko gemäß Multigen-Test) mit Indikation zur primären, systemischen, Anthrazyklin-basierten, neo-adjuvanten Standard-Chemotherapie. Die PITX2-Methylierung wird in Gewebeproben (Biopsie und Operation) als auch in drei Blutproben (vor Start der Anthrazyklintherapie, vor Start der Taxantherapie, vor Operation) mit einem auf dem CE-zertifizierten therascreen® PITX2 RGQ PCR Test modifiziertem Test (CEF Workflow) gemessen, welcher die Verwendung geringer Gewebemengen ermöglicht.

Ergebnisse:

In einer vorherigen Studie an archiviertem Tumormaterial [Schmitt et al., Breast Care 2018] wiesen Patientinnen mit einem PITX2 Cut-off-Wert von > 12 ein signifikant kürzeres DFS (medianes DFS 71 Monate) im Gegensatz zu Patientinnen mit einem niedrigen PITX Cut-off-Wert von ≤12 (medianes DFS 105 Monate) auf [HR 2,28; 95%-Cl 1,49 – 3,49; p < 0,001). Die multivariate Analyse bestätigte PITX2 als unabhängigen Marker.

Schlussfolgerung:

In der P4-Studie soll der für die adjuvante Therapie ermittelte PITX2 PMR Cut-off-Wert für die neo-adjuvante Behandlungssituation prospektiv bestätigt werden.