Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e39-e40
DOI: 10.1055/s-0039-1688055
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Trends und Ergebnisse nach 115 mikrochirurgischen Lymphabflussrekonstruktionen bei Brustkrebs-assoziiertem Lymphödem

K Seidenstücker
1   Sana Klinik Düsseldorf-Benrath, Klinik für Plastische Chirurgie II, Düsseldorf, Deutschland
,
A Abu-Ghazaleh
1   Sana Klinik Düsseldorf-Benrath, Klinik für Plastische Chirurgie II, Düsseldorf, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 

Fragestellung:

Zur Sicherung unserer Ergebnisqualität und zur Weiterentwicklung unseres Indikationsalgorithmus untersuchen wir alle Patienten, die eine operative Lymphabflussrekonstruktion erhalten, in definierten Zeiträumen (6 Mon.; 1 Jahr; 18 Mon.; 2 Jahre p.o.) nach. Wir dokumentieren die Armumfänge, Armvolumina, die Frequenz der konservativen Therapie und die Erysipelereignisse um eine klare, stadienabhängige Therapieempfehlung festzulegen.

Methodik:

Wir rekonstruieren den Lymphabfluss Stadien- und Befundabhängig mit lymphovenöse Anastomosen (LVA) oder dem vaskulären Lymphknotentransfer (VLNT vasculare lymph node transfer). Beide Techniken nutzen die Redirektion der angestauten Lymphflüssigkeit ins venöse System als Abflussalternative. Bei fortgeschrittenem Lymphödemen mit fixierter, irreversibler Fettzellhyertrophie kombinieren wir die o.g. rekonstruktiven Verfahren mit einer Gewebeablation per Liposuktion (LS).

Ergebnis:

Von 1/2016 – 11/2018 haben wir in unserer Klinik 115 Patientinnen operiert, die an einem sekundären Lymphödem nach der Therapie eines Mammakarzinoms litten. 15% haben LVA's erhalten, 52% einen VLNT und 33% die Kombination aus VLNT + LS. Die Patienten die LVA's erhalten hatte, zeigten eine anfängliche Reduktionsrate (RR) von 38,5% 6 Monate p.o., die sich 12 Mon. p.o. verschlechterte auf 15% RR. Der VLNT konnte 6 Mon. p.o. eine RR von 52% erzielen und die Umfänge reduzierten sich nach 18 Mon. p.o weiter auf 65%RR. Die Kombination aus VLNT + LS konnte 6 Mon. p.o. eine RR von 76% erzielen. Mit Reduktion der Kompressionsdauer verschlechterte sich die RR auf 47% 18 Mon. p.o.

Schlussfolgerung:

Aus diesen Ergebnissen entwickelten wir einen dynamischen Algorithmus, der die Indiktionskriterien sowie unser Nachbehandlungsregime für die verschiedenen operativen Lymphabflussrekonstruktionen definiert.