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DOI: 10.1055/s-0039-1688610
Zusammenstellung von Vergiftungsfällen beim Hund zwischen 2011 und 2017
Publication History
Publication Date:
18 June 2019 (online)
Einleitung:
Ein Vergiftungsverdacht wird bei plötzlichen Todesfällen relativ häufig von Hundebesitzern geäußert. Ziel dieser Studie ist die Identifikation von Befunden und Fragestellungen, bei denen eine toxikologische Analyse sinnvoll ist.
Material und Methoden:
Aus insgesamt 2770 untersuchten Hunden zwischen 2011 und 2017 wurden 136 Fälle ausgewählt, die mit dem Vorbericht „plötzlich tot“ oder „Verdacht auf Vergiftung“ pathomorphologisch untersucht wurden. In 50 Fällen erfolgte darüber hinaus eine toxikologische Untersuchung.
Ergebnisse:
Bei 66 Hunden fand sich eine eindeutige anderweitige Todesursache. Sektionsbefunde der toxikologisch untersuchten Tiere umfassten eine mangelnde Blutgerinnung und Blutungen oder einen abnormen Mageninhalt. In 25 Fällen der weitergeleiteten 50 Proben war ein spezifisches Toxin (ausgenommen Medikamentenrückstände) nachweisbar. Bestandteile von Mäuse- und Rattengift fanden sich bei 14 Hunden, von Pflanzenschutzmitteln bei 7 Hunden, von Giftpflanzen bei 3 Hunden und von humanen Arzneimitteln bei einem Hund.
Schlussfolgerung:
Eine toxikologische Untersuchung sollte immer erst nach Ausschluss weiterer möglicher Todesursachen in Auftrag gegeben werden. Bei jedem unklaren Fall ist eine toxikologische Untersuchung anzuraten.