Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2019; 47(03): 214
DOI: 10.1055/s-0039-1688631
Posterpräsentationen
Klein- und Heimtiere
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kann man wirklich alles einfrieren? – Einfluss der Kryokonservierung primärer kaniner Dorsalwurzelganglien-Neurone auf das Neuritenwachstum und die Infizierbarkeit mit dem kaninen Staupevirus

S Schwarz
1   Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
2   Zentrum für Systemische Neurowissenschaften (ZSN), Hannover
,
A Lehmbecker
1   Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
2   Zentrum für Systemische Neurowissenschaften (ZSN), Hannover
,
I Spitzbarth
1   Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
2   Zentrum für Systemische Neurowissenschaften (ZSN), Hannover
,
W Baumgärtner
1   Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
2   Zentrum für Systemische Neurowissenschaften (ZSN), Hannover
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Publication History

Publication Date:
18 June 2019 (online)

 

Einleitung:

Kanine Neuronenkulturen, z.B. aus Dorsalwurzelganglien, können zur In-vitro-Charakterisierung der Infektion mit dem kaninen Staupevirus (CDV) dienen. Ihre Isolierung ist jedoch zeitaufwendig und Versuche sind schlecht planbar. Die Etablierung eines Protokolls zur Langzeit-Lagerung der dissoziierten Neurone würde die Planung zukünftiger Studien erleichtern. Dieses Projekt untersucht daher den Einfluss der Kryokonservierung der Nervenzellen auf ihre morphologischen Eigenschaften und die Infizierbarkeit mit CDV.

Material und Methoden:

Aufgetaute und frische Neurone wurden mit den CDV-Stämmen R252 und 5804P-eGFP infiziert und mittels verschiedener Marker immunfluoreszenzmikroskopisch untersucht und morphometrisch analysiert.

Befunde:

In den aufgetauten Kulturen wurden adhärente, morphologisch intakte Neurone mit Neuritenwachstum nachgewiesen. Die Anzahl und Verzweigung der Neuriten, die Größe der Zellkörper und die Infizierbarkeit mit CDV war jedoch bei den aufgetauten gegenüber den frischen Neuronen reduziert. Aufgetaute Neurone zeigten eine geringere Expression des Apoptosemarkers Cleaved Caspase 3.

Schlussfolgerung:

Aufgetaute Neurone eignen sich als praktikable Alternative für In-vitro-Versuche, bei Verfügbarkeit sollten bevorzugt frische Neurone verwendet werden.