Z Gastroenterol 2019; 57(05): e143
DOI: 10.1055/s-0039-1691886
POSTER
Endoskopie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hot Axios® Duodenojejunostomie bei Ikterus

P Piringer
1   Interne IV – Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie – Ordensklinikum, Linz, Austria
,
A Ziachehabi
1   Interne IV – Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie – Ordensklinikum, Linz, Austria
,
M Kienbauer
1   Interne IV – Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie – Ordensklinikum, Linz, Austria
,
F Wewalka
1   Interne IV – Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie – Ordensklinikum, Linz, Austria
,
R Schöfl
1   Interne IV – Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie – Ordensklinikum, Linz, Austria
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Publication History

Publication Date:
16 May 2019 (online)

 

Endosonographisch platzierte Metallstents (LAMS – z.B. Hot Axios®) stellen ein relativ neues Verfahren zur Überwindung von Engstellen im Magen-Darm-Trakt dar. In einzelnen Indikationen haben sie sich rasch als Standard etabliert. Wir berichten über eine Patientin mit Cholestase, die durch eine maligne Stenose bei Z.n. Billroth II verursacht wurde.

Eine 74-jährige Frau, mit leicht reduziertem Allgemeinzustand, wurde uns mit einem pathologischen Gastroskopiebefund zugewiesen. Zusätzlich fanden sich gering erhöhte Entzündungswerte, eine gGT > 3-facher Normbereich bei normalem Bilirubin. Eine Computertomografie zeigte eine 5 cm Raumforderung in der Pankreascauda mit Stenosierung und Erweiterung von Dünndarmschlingen im Ober- bis Mittelbauch, allerdings auch eine Dilatation des DHCs und des Ductus pancreaticus.

In der endoskopischen Reevaluierung fand sich eine Stenose der zuführenden Schlinge bei Z.n. Billroth II Operation 1971. Die Stenose konnte mit einem 4.9 mm Olympus Gastroskop überwunden werden. Es stellte sich eine erweiterte, zuführende Schlinge, gefüllt mit eingedickter, dunkler Galle dar. Somit wurde der Verdacht auf ein untypisches, sehr distales Abflusshindernis gestellt.

Aufgrund steigender Cholestaseparameter und eines zunehmenden Durchmessers des DHCs wurde im Tumorboard ein interventioneller Drainageversuch besprochen.

In Allgemeinnarkose konnte die abführende Schlinge mit einem Echoendoskop ausreichend weit intubiert und die deutlich erweiterte zuführende Schlinge transjejunal eingestellt werden. Somit wurde problemlos ein 15 × 10 mm Hot Axios® Stent gelegt. Abgesehen von einer Schwellung der Duodenalwand und leicht erhöhten Entzündungswerten traten keine Komplikationen auf. Im Rahmen selbiger Computertomografie konnte die korrekte Lage des Hot-Axios® Stents zusätzlich bestätigt werden. Unter antibiotischer Therapie normalisierten sich Wanddicke und Entzündungswerte rasch. Die Weite des DHCs und die Cholestaseparameter normalisierten sich innerhalb weniger Tage.

Bei der Patientin wurde eine palliative Chemotherapie begonnen.

Zusammenfassend ergeben sich zunehmend neue Möglichkeiten für endosonographisch platzierte Metallstents. In dieser speziellen Indikation handelt es sich, nach unseren Recherchen, um den ersten publizierten Fallbericht.

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Abb. 1

Literatur:

Mussetto A et al.; Current uses and outcomes of lumen-apposing metal stents; Ann Gastroenterol. 2018