Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79(06): e5
DOI: 10.1055/s-0039-1692050
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Bedeutung von cerebro-plazentarer (CPR) und umbiliko-cerebraler Ratio (Ratio) für das perinatale Outcome bei SGA in Terminnähe

L Trinks
1   Klinik für Geburtsmedizin, Universitätsklinikum Jena
,
K Dawczynski
2   Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Sektion Neonatologie und Pädiatrische Intensivtherapie
,
E Schleußner
1   Klinik für Geburtsmedizin, Universitätsklinikum Jena
,
U Schneider
1   Klinik für Geburtsmedizin, Universitätsklinikum Jena
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
22 May 2019 (online)

 

Fragestellung:

Es soll geprüft werden, welche Bedeutung die CPR und UCR als Maß der fetalen Kreislaufumverteilung in Zusammenhang mit SGA für das perinatale Outcome haben. Folgende Hypothesen wurden untersucht: [1] Eine CPR < 1 stellt im Vergleich zu einem Schätzgewicht < 2,5 Perzentile einen zusätzlichen Risikofaktor für ein negatives Outcome dar. [2] Durch Verwendung der UCR im Vergleich zur CPR wird das Kollektiv derer, die ein negatives Outcome haben, besser separiert.

Methode:

Alle Kinder mit einem Geburtsgewicht < 10. Perz/> 32+0 SSW (n = 1079) im Zeitraum 2006 – 2014 am UKJ (gesamt 12496 Geburten) wurden retrospektiv erfasst. Es erfolgte die Erhebung des Schätzgewichts, der CPR sowie der UCR. Diese wurden anschließend in Perzentilen umgerechnet, kombiniert und in Bezug auf das peri- und neonatale Outcome miteinander verglichen. Perinatales und neonatales Outcome wurden anhand kombinierter Endpunkte zusammengefasst.

Resultate:

Von 1079 Kindern lag in 344 Fällen ein Schätzgewicht sowie eine CPR vor. Darunter hatten 129 Kinder ein negatives Outcome, 40-mal lag ein APGAR ≤7, ein pH ≤7,1 oder ein Basenexcess ≤-10 vor. 48 Kinder wurden reanimiert und 86 Kinder auf die NICU verlegt. In 3 Fällen kam es zum Versterben innerhalb der ersten 8 Lebenswochen. Signifikante Unterschiede bezüglich der Outcomeparameter bestanden zwischen Kindern mit einem SG > 2,5. Perz./CPR > 1 und SG ≤2,5. Perz./CPR < 1. So waren deutlich mehr Kinder mit einem kleinem Schätzgewicht und einer kleinen CPR von einem negativen Outcome betroffen. Ein SG< 2,5 Perz. hatte in etwa denselben risikosteigernden Effekt, wie eine CPR< 1 (OR zwischen 2 – 3). Keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des Outcomes bestanden demnach zwischen Kindern mit einem SG > 2,5. Perz./CPR < 1 und SG ≤2,5. Perz./CPR > 1. Die Diskriminationsfähigkeit von CPR und UCR hinsichtlich der Outcomeparameter war identisch.

Diskussion:

Eine CPR< 1 erhöht bei SGA das Risiko eines negativen Outcome. Die Mortalität der Kinder war in allen Gruppen vergleichbar niedrig. CPR und UCR eignen sich gleichermaßen als Zusatzparameter zum Schätzgewicht für die Überwachung von SGA in Terminnähe.