Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79(06): e14
DOI: 10.1055/s-0039-1692076
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Individualisierte Therapie beim Ovarialkarzinom. Von Minimalinvasiver und Multiviszeral-Chirurgie bis zu PARP-i und Immuntherapie

I Runnebaum
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin, Universitätsklinikum Jena, Jena
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Publication Date:
22 May 2019 (online)

 

Die Therapiequalität ist für Patienten mit Ovarialkarzinom (OC) der entscheidende, beeinflussbare Prognosefaktor, insbesondere für die 77% in den Stadien IIB bis IV sowie die Pat. mit einem Rezidiv die makroskopische Komplettresektion. Operative Radikalität und der zunehmend mögliche gezielte Einsatz von Biologicals, jeweils angepasst an die individuelle Situation der Patientin kann die Prognose verbessern.

Beim vermeintlichen frühen OC ist das vollständige operative Staging mit HE, BSO, LNE pelvin und paraaortal, Omentektomie und Peritoneal-Biopsie prognoseverbessernd, insbesondere zur Feststellung des korrekten Stadiums mit dann stadiengerechter Systemtherapie.

Die Rolle der minimalinvasiven Chirurgie (MIC, LSK) beschränkt sich dabei auf die BOT und die Stadien I A/B. Bei den fortgeschrittenen Stadien kann die LSK Diagnosesicherung sowie Orientierung über die Operabilität ergeben und die weitere Therapie leiten. Beim fortgeschrittenen oder rezidivierten OC ist das Ziel die makroskopisch vollständige Tumorresektion, meist durch eine Multiviszeral-Operation mit maximalem Aufwand, jedoch ggf. adaptiert an den evtl. individuell eingeschränkten Zustand der Patientin.

Die Systemtherapie bezieht die Angiogenese-Inhibitoren, PARP-Inhibitoren und Immuntherapien mit ein und richtet sich auch nach den Vortherapien. Hinzu kommen regionale Therapien mit HIPEC, PIPAC oder intraperitoneale Chemotherapie in Einzelsituationen. Die zunehmenden Therapieoptionen dürften die Prognose deutlich verbessern. Entscheidend ist weiterhin die makroskopische Komplettresektion.