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DOI: 10.1055/s-0039-1692087
Port-assoziierte Thrombosen unter neoadjuvanter oder adjuvanter Chemotherapie beim Mammakarzinom
Publication History
Publication Date:
22 May 2019 (online)
Das frühe Mammakarzinom wird zunehmend mit einer dosisintensiven und/oder Intervall-verkürzten (neo-) adjuvanten Chemotherapie behandelt. Aufgrund der anthrazyklinhaltigen Therapie ist die vorherige Anlage eines Portsystems erforderlich. Port-assoziierte Thrombosen (PaT) werden in dieser Patientengruppe zunehmend beobachtet.
Fragestellung:
Es wurde die Inzidenz für PaT unter (neo-)adjuvanter Chemotherapie beim Mammakarzinom ermittelt sowie potenzielle Risikofaktoren identifiziert, um daraus mögliche Präventionsmaßnahmen abzuleiten.
Methodik:
Es wurden die Portimplantationen der Universitätsfrauenklinik Dresden vom 01.01.2016 bis zum 01.07.2018 retrospektiv nach PaT und deren Risikofaktoren (kardiovaskuläre Risikofaktoren, BMI, Nieren- und Leberfunktion, Alter > 65) sowie nach Mammmakarzinom spezifischen Faktoren (Tumorstadium, Chemotherapie-Protokoll) untersucht.
Ergebnisse:
In den betrachteten 30 Monaten erfolgten 285 Portimplantationen. Davon waren 191 Portimplantationen beim frühen Mammakarzinom. In 27/191 (14.1%) Fällen kam es zu einer PaT (mit/ohne LAE). 10/27 Patientinnen hatten einen vorbestehenden Hypertonus, 7/27 waren über 65, 1/29 hat geraucht. Der mittlere BMI lag bei 27. 13/27 Patientinnen hatten eine aggressive Tumorbiologie (8/27 TNBC, 5/27 HER2 neu-überexpremierend), was sich auch im Mittelwert des Ki67 von 38% wiederspiegelt. Eine dosisintensive und/oder Intervall-verkürzte (neo-) adjuvante Chemotherapie erhielten 18/27 Patientinnen, davon 11/27 Patientinnen mit nabPaclitaxel i.R. von Studien. Die Chemotherapie nach Standard-Protokoll 4x EC q21 d gefolgt von 12x Pw wurde in 9/27 Fällen und TC q21 d in 1/29 Fällen durchgeführt.
Schlussfolgerung:
Eine PaT-Rate von 14% unter kurativer Chemotherapie wirft die Frage nach einer prophylaktischen Antikoagulation von Patientinnen mit Risikofaktoren auf. Um diese zu identifizieren, sollte die Validität gängiger Risiko-Scoresysteme an diesem Kollektiv überprüft und der Einfluss intensiverer Chemotherapieregime in einer größeren Stichprobe untersucht werden.